Ein junges Architekturbüro will den Klimaschutz in der Ortsplanung der Gemeinde Grabs verankern. Noch ist offen, ob es mit seinen Aktionen etwas bewirken kann.
Eine Chance für Grabs
Ein junges Architekturbüro will den Klimaschutz in der Ortsplanung der Gemeinde Grabs verankern. Noch ist offen, ob es mit seinen Aktionen etwas bewirken kann.
Fotos: Esther Crippa
«Hintergrund: Warum neu nicht immer besser ist.» «Hintergrund: Warum der Baum unterschätzt wird.» «Hintergrund: Warum auf Aufzonung Abbruch folgt.» Diese und weitere Sätze, gefolgt von kurzen Analysen, haben Timothy Allen und Ronan Crippa auf einem Flugblatt notiert. Es beschäftigt sich mit Grabs, wo die beiden aufgewachsen sind. Ihr Architekturbüro gründeten sie 2022 nach dem Studium an der ETH. Es hat in Zürich und Grabs eine Adresse, wo sie auch Bauprojekte am Laufen haben. Schon im Studium beschäftigten sie sich mit ihrer Heimatgemeinde, etwa mit einer Analyse zur Frage, wie viele Häuser im benachbarten Buchs abgerissen werden. Die gemeinsame freie Diplomarbeit untersuchte den Einfluss von Baureglementen auf Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft. Am Geschehen in Grabs nehmen sie auch im Rahmen der ‹Zentrumsplanung› (siehe Kasten). Grabs? Ein Dorf im St. Galler Rheintal. 7200 Einwohnerinnen, entspannter Steuerfuss, tiefe Sozialquote, reges Vereinsleben. 60 Prozent der Wohnhäuser sind Einfamilienhäuser. Firmen wie Hilti, Swarowski oder der Holzbauer Alpiger bieten nahe Arbeitsplätze, die Region wächst. Man könnte behaupten, Grabs habe keine groben Sorgen. Derzeit überarbeitet die Gemeinde die Ortsplanung. Der Richtplan steht, die Nutzungsplanung ist entworfen. Grabs will ein Dorf bleiben, so viel steht fest. Etwa so normal, wie dieses Dorf wirkt, sind auch der Zonenplan und das Baureglement geraten. Um die Innenentwicklung zu stärken, schlägt die Gemeinde vor, die Kernzone zu erweitern und die Gestaltungsvorschriften sanft zu schärfen, für die wenigen Baulandreserven mit mehr als 2000 Quadratmeter will man künftig einen Sondernutzungsplan verlangen. So weit, so gut. In den Wohngebieten soll sich wenig ändern. Die Grenzabstände bleiben die alten, Ökologie ist Nebensache, dafür gibts weiterhin drei Parkplätze pro Einfamilienhaus. Die Planung könnte im ...
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