Stockacker – ein Trauerspiel

Eine geplante Überbauung in Kerzers ist nicht mehr zeitgemäss. Doch trotz massiver Kritik halten Bauherrschaft und Gemeinde auch nach 15 Jahren am Projekt fest.

Eine geplante Überbauung in Kerzers ist nicht mehr zeitgemäss. Doch trotz massiver Kritik halten Bauherrschaft und Gemeinde auch nach 15 Jahren am Projekt fest.

Die Lage ist prächtig: Das 63'000 Quadratmeter grosse Areal erstreckt sich über einen sanften Abhang am nordöstlichen Rand der Gemeinde Kerzers, rund einen Kilometer vom Bahnhof entfernt. Von der Mitte der Felder geniesst man einen wunderbaren Rundblick. Im Norden grüsst der Chasseral, im Westen, hinter dem Kirchturm, erhebt sich der Mont Vully, und von da schweift der Blick weiter über das Mittelland bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Alpen. «Das ist ein extrem schönes Wohngebiet», sagt Beat Flühmann mit Nachdruck. Der Präsident der Baulandumlegungsgenossenschaft Stockacker hofft, dass das Hin und Her um die in den 1970er-Jahren eingezonte Baulandreserve in absehbarer Zeit ein Ende haben wird und dass es dann endlich vorwärtsgeht mit der Umsetzung des Immobilienprojekts im Stockacker. Er begleitet das Projekt seit bald 20 Jahren, zu Beginn noch als Vertreter des Gemeinderats. Geplant ist eine Überbauung mit 21 Einfamilienhäusern und 17 zwei- und dreistöckigen Mehrfamilienhäusern für rund 500 Menschen. Unter dem Motto ‹Wohnen im Landschaftspark› soll das Areal oberirdisch grösstenteils für den Autoverkehr gesperrt sein, die Häuser will man unterirdisch, mit direkten Zugängen aus einem Tunnelsystem und Tiefgaragen, erschliessen. Den Unterlagen entnimmt man, dass das Projekt nicht mehr ganz taufrisch ist: Der Detailbebauungsplan stammt von 2009. Seither wurde er wegen Einsprachen zwar leicht modifiziert und der revidierten Ortsplanung angepasst, aber im Grunde handelt es sich um denselben Entwurf wie vor 15 Jahren. ###Media_2### ###Media_1### ###Media_3### ###Media_4### ###Media_5### «Denkwürdig gestaltetes Untergrundambiente» Während die Einsprachen gegen den Bebauungsplan in den Jahren 2009, 2012 und 2013 vor allem auf die mangelhafte Verkehrserschliessung und auf die vorgesehene Teilrodung einer geschützten Hecke zielten, hat der Verein ‹Kultur Na...

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