Hinter einer Metall-Glas-Hülle surrt ein riesiger 3-D-Drucker. Er stellt Sandgussformen her und läuft oft die ganze Nacht lang. 2016 war es, als die Metallgiesserei Christenguss im aargauischen Bergdietikon ein digitales Produktionsverfahren entwickelte: Statt herkömmliche Positiv- und Negativformen fertigt sie nun Gussformen im 3-D-Drucker an – was günstiger ist und vor allem auch schneller. Auch lassen sich so komplexe Teile und Kleinserien herstellen. In den vergangenen Jahren hat Christenguss mehrfach mit der ETH-Forschungsgruppe Digital Building Technologies zusammengearbeitet. Heute ist der Industriebetrieb, dessen Kerngeschäft die Produktion von Pumpen- und Maschinenteilen ist, an einer Designkooperation beteiligt. «Nach all den Forschungsprojekten wartete ich auf eine Zusammenarbeit, die einen Bezug zum Markt hat», sagt Florian Christen, der die Giesserei in vierter Generation führt. «Ville Kokkonen und Moritz Schmid schaffen es, Ideen auf den Boden zu bringen. Beide haben einen industriellen Hintergrund, wir verstehen uns.»    ###Media_7### Zustande kam die Kooperation dank Heinz Caflisch, Gründer der Galerie Okro in Chur. Als er hörte, dass sich die beiden Designer mit Aluminium in der Schweizer Designgeschichte befassten, schlug er ihnen vor, die Recherche in die Praxis zu überführen. Nicht, um bloss Objekte zu entwickeln, vielmehr sollten sie Design und Industrie zusammenbringen. Kokkonen gefiel die Idee, mit einem KMU ausserhalb des Designkontexts zu arbeiten. «Als ich in Finnland für verschiedene Möbelhersteller tätig war, erlebte ich, wie nach und nach die kleinen Schreinereien und Zulieferer verschwanden. Sie konnten nicht mit der Konkurrenz mithalten, die in China produzieren liess.» Der Industriedesigner schätzt die Schweizer KMU-Landschaft, die – gemessen an der Grösse des Landes – vielfältig und stark sei.  Giesshandwerk i...