Der ‹Mediengarten› in Zürich malt ein neues Bild von Stadtnatur. Mit überraschenden Pflanzengesellschaften gewinnen Krebs und Herde den Hasen in Gold.
Schwarzer Gürtel
Der ‹Mediengarten› in Zürich malt ein neues Bild von Stadtnatur. Mit überraschenden Pflanzengesellschaften gewinnen Krebs und Herde den Hasen in Gold.
Fotos: Kuster Frey
Vielfältigkeit, Üppigkeit und Schönheit. Das waren die drei Maximen, die den Landschaftsarchitekten Matthias Krebs beim Entwurf für den ‹Mediengarten› auf dem Areal von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) in Zürich-Leutschenbach geleitet haben. Vielfältigkeit, weil Natur in der Stadt immer ein zufälliges Zusammenkommen von unterschiedlichen Pflanzen bedeutet. Üppigkeit, weil eine hohe Dichte an Laubfarben und -formen, verschiedenen Blattgrössen oder Blütenformen sich zu einer exotischen Poesie fügen. Schönheit, weil der ‹Mediengarten› den Beweis antreten will, dass auch bei knappem Wurzelraum, Hitzestress oder Wasserknappheit schöne Gärten möglich sind. Entstanden ist ein reichhaltiges Habitat für Pflanzen, Mensch und Tier. «Der ‹Mediengarten› ist ein Herzblutprojekt – er entspricht in seiner Komplexität sozusagen dem schwarzen Gürtel», sagt Matthias Krebs mit schelmischem Lachen. Und natürlich fing das Projekt nicht bei null an. Der ‹Mediengarten› sei ein Kondensat aus vielen Projekten des Büros, das sich zudem aus Erfahrungen mit dem hauseigenen ‹jardin d’acclimatation› vor dem Büro in Winterthur nährt.
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In der Tiefe eine Garage Der Anlass für den ‹jardin corridor›, wie Krebs ihn nennt, war der Bau eines Parkhauses unter der ehemaligen Fernsehstrasse. Vier Geschosse haben die Arbeiter in aufwendiger Schlitzwand- und Deckelbauweise gegraben. Die dicke Betondecke unter dem Strassenbelag ist gewölbeartig gebogen, sodass auch die Übertragungslastwagen durch die Tiefgarage fahren können. Die bauchige Dachform hatte zur Folge, dass nicht überall Bäume gepflanzt werden konnten. Den Pflanzen steht nur zwischen 40 und 150 Zentimetern Erde zur Verfügung. «In der Planungsphase haben wir – bis das oberirdische Bild mit den unterirdischen baulichen Bedingungen übereinstimmte – unsere Pflanzinseln lange zwischen Lüftung...
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