Elisabeth und Martin Boesch haben das geschützte Kurtheater Baden grandios erweitert. Ein Gespräch über Umbau, Nahtlosigkeit und den Hasen in Silber.
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Elisabeth und Martin Boesch haben das geschützte Kurtheater Baden grandios erweitert. Ein Gespräch über Umbau, Nahtlosigkeit und den Hasen in Silber.
Fotos: Elisabeth&Martin Boesch
2007 gewannen Elisabeth&Martin Boesch Architekten den Studienauftrag für den Umbau und die Sanierung des Kurtheaters in Baden. Ihr Entwurf provozierte, setzte er sich doch über eine wichtige Vorgabe hinweg: Der Foyer-Pavillon, Anfang der 1950er-Jahre von der Architektin Lisbeth Sachs gebaut, durfte nicht angetastet werden. Stattdessen rückten die Zürcher die Glasfassade nach aussen, zogen das kristalline Polygon bis zur anderen Gebäudeecke und erweiterten es zu einem zweiten Foyerbereich. Heute, vierzehn Jahre später, strahlt das Gebäude in neuem Glanz. Allerdings anders, als anfangs geplant. Den Wettbewerb für den Umbau des Kurtheaters Baden haben Sie gewonnen, weil Sie sich nicht an die Vorgaben gehalten haben. Die Jury war überzeugt, die Denkmalpflege nicht. Warum? Martin Boesch: Wir haben das Foyer der Architektin Lisbeth Sachs architektonisch umarmt. Das war tabu, denn es sollte nur restauriert werden. Alle fanden unseren Vorschlag klüger, ein einziges Foyer zu machen statt zwei. Elisabeth Boesch: Nach dem Vorprojekt waren die Badener glücklich mit dem Theater, das sie bekommen sollten, der Denkmalpfleger aber war es nicht. Das Gutachten der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege war sibyllinisch: Es lobte zwar den sorgfältigen und rücksichtsvollen architektonischen Umgang mit dem Bestand, wollte das Projekt aber nur dann gutheissen, wenn das Sachs-Foyer auf keine andere Weise statisch und thermisch ertüchtigt werden könne.
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Das hat Sie zu einem Neustart gezwungen. Trauern Sie dem radikaleren Entwurf nach? Martin Boesch: Nein. Wir sprechen immer noch von einer inneren Landschaft. Das neue Foyer bildet ein Pendant zum alten. Die ‹Promenade architecturale› von Lisbeth Sachs haben wir erweitert und die Foyers über vielfältige Sichtbezüge miteinander verbunden. Und die Theaterleute haben das neue Foyer als weiteren Spielort entdeckt.
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