Mit einem Ensemble aus einem neuen und einem älteren Haus hat Baseli Candrian auf geringer Fläche reichhaltige Räume geschaffen. Es erhält das Kaninchen, den Senn-Förderpreis für junge Architektur.
Geistreich komponiert
Mit einem Ensemble aus einem neuen und einem älteren Haus hat Baseli Candrian auf geringer Fläche reichhaltige Räume geschaffen. Es erhält das Kaninchen, den Senn-Förderpreis für junge Architektur.
Fotos: Federico Farinatti
Auf der Website des Architekten Baseli Candrian gibt es neben einer Auswahl an Architekturprojekten auch eine Bildersammlung zu sehen. Die fortlaufend ergänzten oder ausgetauschten Aufnahmen dienen dem jungen Architekten als Inspirationsquelle. Den Aussenstehenden geben sie Einblick in seine Arbeitsweise, in Interessen und Bezugspunkte. Klickt man sich durch die Galerie, begegnet man einigen alten Bekannten: Neben Skizzen und Modellen aus dem eigenen Entwurfsprozess treten die alten Griechen auf, dann Palladio, schliesslich Mies, Neutra, Siza, Olgiati senior. Ein klassischer Kanon also, was durch Scans aus Peter Meyers zweibändigem Werk ‹Europäische Kunstgeschichte›, publiziert Ende der 1940er-Jahre, zusätzlich unterstrichen wird.
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Das mag verwundern in einer Zeit, in der das traditionelle Berufsbild infrage gestellt wird und gesellschaftliche und klimatische Fragen plötzlich relevanter erscheinen als architektonische. Doch weder Baseli Candrian selbst noch die Kaninchen-Auszeichnung für sein Erstlingswerk sollen hier als Antithese zum zeitgenössischen Verständnis von Architektur herhalten müssen. Vielmehr darf man das Mehrfamilienhaus in Urdorf, das Candrian im Herbst 2021 fertiggestellt hat, als Beispiel dafür betrachten, wie sich soziale und ökologische Anliegen mit tradierten räumlichen Qualitäten vereinen lassen. Wenn auch nicht in letzter Konsequenz, so ist das Haus doch in vielerlei Hinsicht den Zielen der Nachhaltigkeit verpflichtet. Gleichzeitig besteht es auf seinem Recht, Architektur zu sein. Und weil weder blosse Umnutzungen noch die Weigerung, überhaupt zu bauen, eine Antwort sind auf den Wohnraumbedarf der nächsten Jahrzehnte, ist dieser Ansatz vielleicht zukunftsträchtiger, als es auf den ersten Blick erscheint. Raum teilen, Gemeinschaft gewinnen Das Mehrfamilienhaus steht an der Bahnhofstrasse in Urdorf, an e...
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