Die Umnutzung des alten Weinlagers in Basel spart graue Energie und schafft architektonische Dynamik. Für diese zukunftweisende Transformation bekommen Esch Sintzel den Hasen in Gold.
«Der Umbau macht uns kreativer»
Die Umnutzung des alten Weinlagers in Basel spart graue Energie und schafft architektonische Dynamik. Für diese zukunftweisende Transformation bekommen Esch Sintzel den Hasen in Gold.
Das ehemalige Weinlager in Basel in ein Wohnhaus zu verwandeln, war ein Kraftakt. Der Architekt Marco Rickenbacher hielt als verantwortlicher Partner bei Esch Sintzel die Fäden in der Hand.
Wer umbaut, muss den Bestand verstehen. Wie sind Sie vorgegangen beim Umbau des Weinlagers? Was haben Sie vom Altbau gelernt? Marco Rickenbacher: Wir haben zum ersten Mal eine grosse Transformation geplant. Weder das Architektenteam noch die Bauherrschaft wusste genau, wie man das macht. Wir haben den Bestand lange analysiert. Zum Glück hatten wir gute Pläne, weil in Basel alle Ingenieurspläne bis in die 1990er-Jahre beim Staatsarchiv abgegeben wurden.
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Gab es auf der Baustelle keine Überraschungen, weil die Pläne nicht stimmten? Doch. Aber wir hatten einen ausführlichen Bericht über den Zustand des Gebäudes. Das Haus hatte bereits zwei Leben: Ursprünglich war es eine Weinfabrik, in den 1970er-Jahren wurde es zum Logistikzentrum umgebaut. Das war eine halsbrecherische Statik, das Haus wurde überformt. Schon früh haben wir deshalb mit dem Bauingenieur zusammengearbeitet, um die Tragstruktur zu verstehen. Wir suchten etwas, mit dem wir Freundschaft schliessen konnten. Also setzten wir die Pilzstützen ins Zentrum der Räume – ähnlich wie bei den ägyptischen Tempeln.
Die Stützen als Mitbewohner zu behandeln, war ein radikaler Schritt. Wie hat die Bauherrschaft reagiert? In dem Haus sollten ja nicht nur Architekten wohnen. Die Bauherrschaft war überrascht, bis zum Schluss. Jedes Mal, wenn neue Personen von der Stiftung während der Planung dazukamen, waren sie irritiert. Aber sie haben auch gesehen, dass die Stützen nicht schlecht stehen. Obwohl wir das 19 Meter tiefe Gebäude um zwei Meter zurückgeschnitten haben, waren die Wohnungen schmal und lang – die Stützen helfen, diese Räume zu gliedern.
Die extremeren Momente im Haus erzeugen eine architektonische...
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