Das Potenzial der Materie

Eine Giesserei und zwei Designer spannen zusammen und zeigen, was die Koppelung von archaischem Handwerk und neuen Technologien zu leisten vermag.

 

Fotos: Rasmus Norlander

Eine Giesserei und zwei Designer spannen zusammen und zeigen, was die Koppelung von archaischem Handwerk und neuen Technologien zu leisten vermag.

 

Aluminium ist in unserem Alltag kein fremdes Material, man denke nur schon an Getränkedosen. Auch in unzähligen anderen Gegenständen kommt es vor. Häufig ist es dann unsichtbar, genauso wie seine Verarbeitung und der Ursprung des Werkstoffs. Wie bei so vielen Objekten, die wir verwenden, bleiben uns die Umstände ihrer Herstellung verborgen. Sonst wüssten wir bei der für ein Designprojekt kryptisch klingenden Benennung ‹Al13› vielleicht gleich Bescheid. So lautet nämlich die chemische Bezeichnung des Elements Aluminium. Das Leichtmetall ist in der Erdhülle nach Sauerstoff und Silizium das dritthäufigste Element, in der Erdkruste sogar das am häufigsten vorkommende Metall. Höchste Zeit also, sich mit diesem Material vertrauter zu machen, dachten sich die befreundeten Designer Moritz Schmid und Ville Kokkonen. Schmid kennt man in der Schweizer Designszene, der finnische Industriedesigner Ville Kokkonen lebt zwar seit einigen Jahren in der Schweiz, ist aber vor allem im Ausland tätig. Ihr Projekt ‹Al13› mündete in zwei Möbelentwürfe. Hauptziel ihres Unterfangens war es aber nicht, neue Objekte zu entwickeln. In erster Linie wollten Kokkonen und Schmid das Material an sich, die besonderen Fertigungsverfahren und die historischen Hintergründe von Aluminium erforschen, das als Werkstoff in der Schweiz eine lange Tradition hat. Diese breit angelegte Recherche macht das Projekt ‹Al13› so aussergewöhnlich. Das sichtbare Resultat der Erkundung sind zwei Sitzmöbel, die zugleich etwas über ihre Entstehung erzählen. Teile aus dem Entwicklungs- und Produktionsprozess waren kürzlich in einer Ausstellung in der Galerie Okro in Chur zu sehen. ###Media_2### Neues wagen Die beiden Designer interessierten sich zunächst für die Verwendung von Aluminium in der Geschichte des Schweizer Designs. Beinahe Ikonen sind etwa der Landi-Stuhl von Hans Coray (1938 / 39), die Alumi...

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