Günstiger Wohnraum finanziert guten Zweck
Die Dr. Stephan à Porta-Stiftung steht für günstigen Wohnraum und soziales Engagement. Wie macht sich die Zürcher Stiftung fit für die Zukunft?
Dr. Stephan à Porta, der Sohn eines Unterengadiner Zuckerbäckers, wurde in Danzig geboren und zog als 22-Jähriger nach Zürich. Während des Baubooms der 1890er-Jahre erstellte er das erste Mehrfamilienhaus. Später sollten mehr als 160 weitere folgen. Kurz vor seinem Tod überführte à Porta seinen grossen Immobilienbesitz in eine Stiftung. Heute verwaltet die Stiftung, die den Namen ihres Stifters trägt, 141 Liegenschaften mit rund 1300 Wohnungen in ganz Zürich – die Mieten sind preisgünstig, so wie à Porta es wollte. Doch der Stiftungszweck ist vielfältiger: Er besteht darin, wohltätige und gemeinnützige Institutionen in der Stadt Zürich und im Kanton Graubünden zu unterstützen. Die Vermietung von Wohnraum generiert die nötigen Mittel. Die Sanierung von Gebäuden ist eine zentrale Aufgabe der Stiftung. Aber in einzelnen Fällen zeigt sich, dass
ein Neubau zielführender ist – so wie an der Eglistrasse. Hier erstellten Ken Architekten ein Gebäude mit 148 Wohnungen, Kindergarten, Palliativzentrum und zehn speziell auf Menschen mit Behinderung zugeschnittene Wohnungen. Damit konnte die Stiftung zeitgemässen günstigen Wohnraum schaffen und mit den Zusatznutzungen das ganze Spektrum ihres Wirkens aufzeigen.
Der Artikel über die Siedlung Eglistrasse steht im Zentrum dieses Hefts. Flankiert wird er von zwei Beiträgen von Karin Salm: Sie stellt eine Auswahl von Mieterinnen und Mietern vor, und sie spricht mit der Stiftungsratspräsidentin Corinna à Porta und dem Geschäftsführer Armin Isler. Den Anfang und das Ende des Hefts prägt Adi Kälin mit historischen Beiträgen über das Wirken Stephan à Portas und über das bauliche Erbe. Die Fotos, die Hanna Jaray eigens für dieses Heft gemacht hat, zeigen die vielfältigen Aspekte der Siedlung Eglistrasse.
Dieser Text stammt aus dem Themenheft «Ein grosses Erbe». Es entstand in Zusammenarbeit mit der Dr. Stephan à Porta-Stiftung.