Provisorischer Sportbau für die Kantonsschule in Uetikon am See. Fotos: Ralph Feiner

«Provisorien sind nicht das Ziel»

Derzeit entstehen im Kanton Zürich viele temporäre Bauten. Die Gründe dafür sind unter anderem das Bevölkerungswachs, der Termindruck oder Sanierungen, sagt Beat Pahud, Chef des kantonalen Hochbauamts.

Temporär bauen ist teuer, vor allem, wenn man später doch noch dauerhaft baut. «Provisorien sind nicht das Ziel, sondern eine Notwendigkeit», sagt Beat Pahud, Chef des Hochbauamts des Kantons Zürich. «Langfristig sind dauerhafte Bauten günstiger und zudem flexibler bei Umnutzungen.» Auch der Baulandbedarf sei kleiner, weil höher gebaut werden kann. Oft dauert es zehn Jahre oder länger, bis der Kanton ein Gebäude geplant und gebaut hat. Weil die Planung der Demografie zum Teil hinterherhinkt, bleibt dafür oft keine Zeit. Der Kanton muss zum Beispiel für 6000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler bauen, und das so schnell wie möglich. Auch in anderen Bereichen gibt es Platzmangel, obwohl der Kanton an 650 Projekten gleichzeitig arbeitet. Für die Transformation des Hochschulquartiers in Zürich, der vier Sporthallen weichen werden, hat der Kanton dieses Jahr an der Gloriastrasse provisorische Sporthallen gebaut. Das Opernhaus Zürich plant eine temporäre Aufstockung auf dem Dach des Annexbaus, um dringend benötigten Platz zu schaffen. Beim PJZ erstellt der Kanton gar eine neue Kantonsschule als Provisorium. «Wir sind überall am Wachsen», sagt Beat Pahud. Zudem müssen viele Altbauten saniert werden. Normalerweise nutzt der Kanton dafür Rochaden. «Die Gleichzeitigkeit von Sanierung und Ausbau verschärft das Problem.» Provisorien verschaffen Linderung. Sie sind schneller geplant, bewilligt und gebaut. Das sollte aber nicht dazu verleiten, spät zu bestellen, sonst geht das Rennen von vorne los, und man gerät in einen Teufelskreis. Auch wenn ein Provisorium lediglich während 10 oder 20 Jahren steht: Schülerinnen verbringen darin ihre ganze Schulzeit. Entsprechend prägend ist die Architektur auch bei einem Gebäude auf Zeit. Der Kanton stellt deshalb nicht einfach Metallcontainer hin, sondern plant die temporäre Architektur sorgfältig. Für Kantonsbaumeister P...
«Provisorien sind nicht das Ziel»

Derzeit entstehen im Kanton Zürich viele temporäre Bauten. Die Gründe dafür sind unter anderem das Bevölkerungswachs, der Termindruck oder Sanierungen, sagt Beat Pahud, Chef des kantonalen Hochbauamts.

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