Der geschliffene Diamant

Das Kurtheater Baden ist der wichtigste Bau der Architektin Lisbeth Sachs. Nun haben Elisabeth und Martin Boesch das Haus saniert. Auf dem Weg zum gelungenen Werk mussten sie viele Hürden nehmen.

Fotos: Vic & Chris Photography

Das Kurtheater Baden ist der wichtigste Bau der Architektin Lisbeth Sachs. Nun haben Elisabeth und Martin Boesch das Haus saniert. Auf dem Weg zum gelungenen Werk mussten sie viele Hürden nehmen.

Das Sachs-Foyer darf nicht angetastet werden – so hiess es im Programm des Studienauftrags für den Umbau und die Sanierung des Kurtheaters in Baden. Das war 2007. Nach 13-jähriger Planungs- und Bauzeit konnten Elisabeth &Martin Boesch Architekten im vergangenen Sommer das erneuerte Theatergebäude an die Bauherrschaft übergeben. Die Vorgabe ist erfüllt: Das gläserne Polygon sitzt unverändert an der einen Ecke des Theatersaals und veredelt wie ein Diamant das ansonsten nüchterne Gebäude. Grösser, aber dennoch vertraut, steht auch das Gegenstück des Sachs-Foyers, das Foyer aus den 1960er-Jahren, auf Betonstützen über dem Theatereingang. Die verputzten, durch einen Betonraster gegliederten Flächen des Theatersaals und des Bühnenhauses sind frisch gestrichen, und auch im Innern erstrahlt alles in neuem Glanz. Eine sorgfältige Sanierung. Lisbeth Sachs, die Architektin, die das 1952 eröffnete Kurtheater entworfen hatte, würde sich bestimmt freuen. ###Media_2### Zurück auf Feld eins Wie lange der Weg zu dieser Selbstverständlichkeit war, welche Rückschläge und Verzögerungen das Projekt erleiden musste, sieht man dem fertigen Bau nicht an. Zu Beginn hatten sich die Architekten nämlich keineswegs an die Vorgabe gehalten, das Sachs-Foyer nicht anzutasten. Als einzige der acht präqualifizierten Architektenteams rückten Elisabeth und Martin Boesch in ihrem Entwurf die Glasfassade nach aussen, zogen das kristalline Polygon bis zur anderen Gebäudeecke weiter, wo es sich zu einem zweiten Foyerbereich erweiterten sollte. Dadurch wollten sie nicht nur die im Raumprogramm geforderten Flächen schaffen, sondern auch die beiden bisher voneinander getrennten Foyers zu einem einzigen vereinen. «Die paradoxe Strategie, sich ein Stück weit vom Bild des heutigen Bestands zu entfernen, um dadurch die Idee des Hauses zu retten, überzeugt mit einem Mehrwert an Stimmung, an Gebr...

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