Öffentlichkeit statt Repräsentation

Hans Focketyn und Miquel del Río haben die Kaserne Basel umgebaut. Das Spektrum ihrer Eingriffe reicht von radikal bis subtil. Entstanden ist ein ausgewogenes Ganzes.

Fotos: Adrià Goula, Laurian Ghiniţoiu

Hans Focketyn und Miquel del Río haben die Kaserne Basel umgebaut. Das Spektrum ihrer Eingriffe reicht von radikal bis subtil. Entstanden ist ein ausgewogenes Ganzes.

Es hätte auch ganz anders kommen können mit der Kaserne in Basel: «Wenn dann gelegentlich auch noch die Kaserne verschwindet, dann wird die ganze Schönheit des Klingental-Komplexes offenbar und damit das ganze Stadtbild bereichert», war in der Zeitschrift ‹Unsere Kunstdenkmäler› 1958 zu lesen. Und als der Kanton Basel-Stadt 1973 einen offenen Ideenwettbewerb ausschrieb, hiess es im Programm unmissverständlich: «Als einziger Bau auf der Wettbewerbsparzelle bleibt die unter Denkmalschutz stehende Klingentalkirche mit ihrem angebauten Laienteil bestehen.» Doch wie so oft bei grossen Ideenwettbewerben ohne klares Ziel wurde auch in diesem Fall nichts aus den hochfliegenden Plänen für einen weitläufigen Park samt Tiefgarage und partieller Überbauung. Bald regte sich zudem der Widerstand gegen den Abbruch der Kaserne, die sich mit Zwischennutzungen in die Gegenwart gerettet hatte. Nach einem Wettbewerb hat der Kanton die Kaserne nun nach Plänen des Studios Focketyn del Río saniert und umgebaut. Fast zehn Jahre dauerten die Planung, der politische Prozess und die Bauzeit. Gross, rot und stolz steht der mächtige Bau seit bald 160 Jahren am Kleinbasler Rheinufer. ###Media_3### ###Media_4### ###Media_2### Die Kaserne ist der Kopfbau der U-förmigen Militäranlage. Daran angebaut sind ein Flügel mit den ehemaligen Stallungen und der Reithalle und einer mit der früheren Klosterkirche, die über einen Verbindungsbau an die Kaserne angeschlossen ist. Diese drei Teile umschliessen den einstigen Exerzierplatz, auf dem die Rekruten der Infanterie und der Artillerie und später der Sanität ihre Übungen abhielten. Der Platz war der Brennpunkt der Anlage, und hier befanden sich auch die drei Türen der Kaserne. Rheinseitig hatte das Gebäude keinen Zugang. Die Fassade diente lediglich der Repräsentation. Neben der in solchen Fällen üblichen Sanierung von Haustechnik, Brandschutz...

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