Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit auf dem Planeten A, genauer: auf einem Areal in Allschwil. «Hier soll ein Leuchtturm der Nachhaltigkeit entstehen», sagt die Bauherrin Senn zu ihren Haustechnikern, den Architektinnen von Herzog & de Meuron und den Ingenieuren von ZPF. «Er soll genug Sonne ernten, um die verbaute Energie in einer Generation zurückzuzahlen. Danach soll er als Kraftwerk weiterleben und schliesslich auf dem Kompost enden. Die Menschen, die hier arbeiten, sollen sich wohlfühlen. Und natürlich will ich gut verdienen dabei. Plant mir also diesen Tausendsassa. Er soll Hortus heissen – house of research, technology, utopia and sustainability.»
So wird Nachhaltigkeit zum Sport. In Echtzeit erfasst das Team wichtige Klimazahlen und diskutiert über passive Haustechnik und Biodiversität. In der Fassade wollen sie es mit Stroh oder Altpapier versuchen, in der Decke mit Lehmgewölben und Holzbalken. Schon bald testen sie Industrieroboter für eine Feldfabrik. Vielleicht lassen sich auch gebrauchte Schaltafeln verbauen und Fundamente aus alten Betondecken schneiden.
Hochparterre begleitet das Vorhaben und fragt: Wie diskutieren und entscheiden die Beteiligten? Was lernen sie? Was sagt das aus über die Bauwirtschaft, unsere Komfortwünsche, die Gesetze und Normen von morgen? Überhaupt: Erreicht Hortus die hehren Ziele oder wird der Leuchtturm zum Glühtürmchen?
Palle Petersen