Das Haus ‹Crusch Alba› auf einer historischen Postkarte.

Für gutes Wohnen in Lavin

Die ‹Crusch Alba› in Lavin steht zum Verkauf. Marianne Baumgartner, Luca Camponovo und Hans Schmid wollen daraus ein Haus fürs Dorf machen. ‹Dorfwohnen› heisst das Projekt, für das nun Kapital gesucht ist.

Die ‹Crusch Alba› – das Weisse Kreuz – gehört zu den wenigen Häusern in Lavin, die nicht dem grossen Dorfbrand von 1869 zum Opfer fielen. 68 Gebäude brannten damals nieder, 300 Menschen verloren ihr Obdach. In der Folge wurde Lavin nach modernen Prinzipien wieder aufgebaut. Die ‹Crusch Alba› steht noch immer an Ort und Stelle. Die Geschichte des Hauses reicht Generationen zurück, und vor rund dreissig Jahren erweiterten Marietta Andri und Urs Könz das Restaurant mit Saal zu einem kleinen Hotel mit 14 Zimmern. 2007 zogen sich die beiden zurück, und nach ein paar Pächterwechseln entschlossen sie sich, das Haus zu verkaufen.

In diesem Moment kommen Marianne Baumgartner, Luca Camponovo und Hans Schmid ins Spiel. Sie fragten sich, was aus dem ehrwürdigen Haus werden könnte. Ferienwohnungen und Airbnb? Lieber nicht, denn das bringt weder dem gesellschaftlichen noch dem wirtschaftlichen Leben der Dörfer etwas. Und ausserdem nehmen Ferienwohnungen den Einheimischen erschwinglichen Wohnraum weg – selbst im ländlichen, aber touristischen Unterengadin ist die Wohnungsnot spürbar, verbunden mit der Abwanderung von Fachkräften.

Ein Projekt und sein Preisschild
Dem wollen Marianne und Luca – bekannt unter Camponovo Baumgartner Architekten – und Hans – bekannt als Hotelier des ‹Piz Linard› in Lavin, etwas entgegensetzen. Ihnen schwebt eine ‹Crusch Alba› vor, die einen Beitrag zu einem lebendigen Dorf leistet. Konkret möchten sie im Haus vier kleine Wohnungen und zwei Studios sowie Räume für die Hausgemeinschaft schaffen: eine Hausküche mit Refektorium, ein vielfältig nutzbarer Suler und vor dem Haus einen Kräutergarten. Wohnen sollen hier nicht wochenendweise Zürcher Engadinfreunde, sondern Menschen, die im Tal arbeiten und darum auch hier leben möchten. Sieben der bisherigen Hotelzimmer sollen aufgefrischt werden, damit sie dem ‹Piz Linard› als Puffer und der Hausgemeinschaft als Gästezimmer dienen können. ‹Dorfwohnen› heissen das Vorhaben und die Website, und der Name ist Programm.

Erdgeschoss, Obergeschoss und Dachgeschoss – so soll es dereinst werden.

Ideen und Träume sind das eine. Will man sie konkretisieren, hängt daran bald ein Preisschild. ‹2,2 Millionen Franken› steht bem Projekt ‹Crusch Alba› darauf geschrieben, die Hälfte dafür für den Hauskauf, die andere Hälfte für Sanierung und Umbau. Als Trägerschaft für das Projekt haben die drei Initianten die Crusch Alba Lavin Chasün GmbH gegründet und sich auf die Suche nach Kapital gemacht.

Zuwendung oder Darlehen? Herzlich willkommen!
Die Finanzierung soll mit langfristigen verzinslichen Darlehen oder mit Zuwendungen à fonds perdu gesichert werden. Bis Ende Oktober ist das Vorkaufsrecht gewährt, bis dahin sollten also 1,1 Millionen Franken in der Kasse liegen. Auf der Website sind alle Informationen vorhanden – von der Geschichte über das Projekt und den Business Case bis zu den vorbereiteten Vereinbarungen für Darlehen oder Zuwendungen. Ausfüllen genügt.

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