Der Eingang der Zwischennutzung ‹therm°›

Zwischennutzung mit Wärme und Wasser

Lea Schir und Mirja Di Giacinto studieren an der HSLU ‹Spatial Design› und haben für das Luzerner Inseli beim KKL eine Zwischennutzung mit Fussbad und Sauna entworfen.

Im zweiten Modul des dritten Semesters haben wir die Aufgabe erhalten, den ehemaligen Carparkplatz auf dem Luzerner ‹Inseli› gerade hinter dem KKL durch eine konzeptionelle Zwischennutzung zu beleben.  So bekommen wir die Möglichkeiten und Schwierigkeiten von Zwischennutzungen vermittelt. Das Inseli ist im Sommer ein beliebter Treffpunkt, die Grünfläche bei gutem Wetter sehr belebt. Auch im Herbst wird der Platz durch die ‹Määs› reichlich benutzt, doch sobald diese abgebaut wird und das Wetter abkühlt, verschwinden auch die Menschen vom Platz. So stellten wir uns die Frage, wie wir die Luzerner Bevölkerung auch in kalten Wintertagen nach draussen locken können.


Der Carparkplatz beim KKL.

Unsere Zwischennutzung läuft unter dem Projektnamen ‹therm°› und zielt auf die Zwischensaison. Im Zentrum steht die Frage: Wie können wir mehr Wärme auf den Platz bringen? Die Antwort finden wir im Feuer, das nicht nur Wärme und Licht spendet, sondern auch als sozialer Treffpunkt funktioniert. Die Menschen sitzen gemeinsam ums Feuer, kommen auf unkomplizierte Art und Weise miteinander ins Gespräch und können zusammen kochen und essen. Im Verlauf des Modules entwickelt sich auch ein Interesse für das Wasser. Ein wärmendes Bad im Winter, mit Blick auf den Vierwaldstättersee klingt für uns nach einem guten Grund, um bei düsterem Wetter nach draussen zu kommen. Das Gelände von ‹therm°› wird beidseitig von einem grossen, leuchtenden Schriftzug eingerahmt. Gleich dahinter befinden sich die Startpunkte für das Rundgangfussbad mit Schuhständern und runden Bänken. Das Fussbad besteht aus geraden und kurvigen Elementen, die je nach Belieben angeordnet werden können. In der Mitte geben Heizspiralen mit Feuer Wärme ab.  


Heizspiralen aus Feuer sorgen für Wärme.

Die Feuerstellen sind nicht nur zum Aufwärmen, sondern auch um darauf zu bräteln, zu kochen und zusammenzusitzen.

Das Fussbad schlängelt sich über die ganze Fläche und formt grössere Plätze und schmalere Gänge.

Dieses Fussbad schlängelt sich über die ganze Fläche und formt grössere Plätze und schmalere Gänge. Die Feuerstellen sind nicht nur zum Aufwärmen, sondern auch um darauf zu bräteln, zu kochen und zusammenzusitzen. Sie sind überdacht und bei jedem Wetter benutzbar. In den verschmälerten Bereichen sind hölzerne Umkleidekabinen platziert. Von dort aus können die Besucherinnen entweder in einen Hot-Pot baden gehen oder die Wärme einer Sauna mit Seeaussicht geniessen. Es gibt Hot-Pots in den verschiedensten Temperaturen: warme Bäder, Eisbäder und Hot-Pots mit heissen Steinen. Auch das Fussbad hat nicht an allen Stellen dieselbe Temperatur, von heiss zu lauwarm bis kalt. Wird das für den Kreislauf zu viel, kann man sich hinsetzen, während die Füsse noch im Wasser baden. Auch für Sitzmöglichkeiten mit trockenen Füssen ist gesorgt. Diese bieten gleichzeitig Platz, um Holz in der Nähe des Feuers zu verstauen. Nach dem gleichen Prinzip sind Hochtische entlang des Kanals verteilt. Die einzelnen Systeme können auf verschiedene Weise zusammengebaut werden und passen sich so den Bedürfnissen des Platzes an. So können dort auch ein Weihnachtsmarkt oder Anlässe im Sommer stattfinden.

 

Prozessvideo Zwischennutzung ‹therm°›

So könnten wir uns in Zukunft einen Novemberabend im ‹therm°› vorstellen: Ich gehe vorbei an dem wuseligen Busbahnhof und den elegant gekleideten Leuten vor dem KKL. Das warme Licht und die fröhlichen Silhouetten von kleinen und grossen Menschen auf dem belebten Platz empfangen mich herzlich. Ein leichter Duft von Rauch liegt in der kühlen Luft. Trotz des unfreundlichen Wetters schlüpfe ich rasch aus meinen Lederstiefeln und Socken und tauche die Füsse ins angenehm warme Wasser. Gemeinsam mit meiner Kollegin schlendre ich durch den warmen Wasserpfad, bevor wir uns ans Feuer setzen und den Abend gemütlich ausklingen lassen. «Wie wär’s nächste Woche mit einer Runde Sauna hier?» frage ich sie.


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