In welchem Verhältnis stehen die Kreisläufe der Natur und die Lebenszyklen von Immobilien? Ein Exkurs im Spannungsfeld zwischen Grün und Grau, zwischen Ökologie und Ökonomie.
Natur und Immobilienwirtschaft haben etwas gemeinsam: das zyklische Prinzip. So wie eine Staude wächst, blüht, Früchte trägt und wieder eingeht, beschreibt auch der Immobilienmarkt als Ganzes im Lauf der Zeit einen Kreis aus Erholung, Boomphase, Überangebot und Rezession. Grundstücke und Gebäude nehmen an Wert zu und wieder ab – es geht um Dynamiken und Modelle der Preissetzung. Die Frage, welchen Einfluss das Grün auf den Preis des Graus hat und wie viel das Grün in Bezug auf Immobilien wert ist, ist nicht nur aus ökonomischer Perspektive interessant, sondern auch in gesellschaftlicher Hinsicht.
Genussfaktoren beeinflussen den Preis
Aus Sicht der klassischen Immobilienwirtschaft hängt der Preis eines Grundstücks oder eines Gebäudes von bestimmten Faktoren ab: Der wichtigste ist die Lage, aber auch Alter und Grösse eines Gebäudes spielen eine Rolle, ebenso die Möglichkeiten, die ein Grundstück im Hinblick auf einen Neubau bietet. Bei der Grundstücksbewertung – einer Momentaufnahme – geht es in erster Linie um die harten Faktoren: Gebäudezustand, Bebaubarkeit, Steuerfuss, Verkehrsanbindung, Nähe zum Zentrum, vorhandene Infrastruktur. Auch die geografische Exposition ist relevant: Gut besonnte Grundstücke sind mehr wert als Schattenlagen, die Aussicht auf einen See ist ebenfalls wertsteigernd.
Zur Bewertung von Grundstücken und Immobilien wird heute, sofern zweckmässig, die hedonische Bewertungsmethode angewendet. ‹ Hedone › ist der griechische Begriff für Lust oder Freude – die Bewertungsmodelle sollen neben den harten Fakten, die einfach zu quantifizieren sind, also auch Annehmlichkeiten eines Orts einbeziehen, die den Wohngenuss und damit die Zahlungsbereitschaft steigern. Typische Beispiele dafür sind die Seesicht oder die unverbaubare Aussicht. Ein ansonsten gleich bewertetes Grundstück in einer Gemeinde am Zürich...
Von Gebäudewert und grünem Kapital
In welchem Verhältnis stehen die Kreisläufe der Natur und die Lebenszyklen von Immobilien? Ein Exkurs im Spannungsfeld zwischen Grün und Grau, zwischen Ökologie und Ökonomie.
06.03.2024 10:45