Welche Verantwortung tragen die Designer? Dieser Frage widmeten sich die Teilnehmer des Workshops ‹Ethik im digitalen Design›.

Täuschen, lügen, manipulieren

Im Rahmen der Zurich Design Weeks lud der SDA zum Workshop über Ethik im digitalen Design. Die gut besuchte Veranstaltung befasste sich mit den Ursachen von ‹Deceptive Design Patterns› und suchte nach Lösungen.

«Nothing about us without us» gab Workshop-Leiter Jean-Daniel Strub vom ‹Lab für Innovationsethik Ethix› den etwa zwanzig Teilnehmerinnen als Motto vor. Zusammen widmeten sie sich in dritten Etage des Modissa-Haus an der Zürcher Bahnhofstrasse den ethischen Problemen des digitalen Designs. Geladen hatte die Swiss Design Association SDA im Rahmen der Zurich Design Weeks. ‹Deceptive Design Patterns› heisst der Begriff unter dem sich die moralisch problematischen Phänomene zusammenfassen. Also Funktionen und Strategien in unseren Geräten und Applikationen, die Userinnen täuschen und manipulieren, meist um an unser Geld zu kommen. Verbreitete Beispiele: ein grosser bunter Bestellknopf und ein kaum sichtbarer ‹No thanks›-Button, bereits angewählte Boxes, sich unbemerkt in den Warenkorb schleichende Garantieleistungen oder fingierte Kunden, die den Anschein machen, das Produkt sei heiss begehrt. Die Grenzen zwischen Täuschung, verwerflicher Lüge und strafbarer Manipulation sind dabei fliessend. Wer trägt Verantwortung? Auch die Frage, wer was verantwortet und wer wofür haftbar ist, lässt sich zum Teil nur schwer beantworten, wie ein kurzer Exkurs von Ethik-Experte Strub zu den Begriffen Moral («was wir als Normen vorfinden»), Ethik («das kritisches Nachdenken über Moral») und Recht («was sich die Gesellschaft als Regeln gibt») zeigte. Sein Grundsatz: verwerfliche Täuschung verletzt den Grundsatz der informierten Einwilligung. Oder eben wie eingangs festgestellt: nichts, was uns betrifft, darf ohne uns entschieden werden. Die Runde war sich einig: Designerinnen tragen eine Verantwortung. Zumal einige der Ursachen für diese Muster in ihrem Aufgabenbereich liegen, auch wenn der Kunde Druck macht und eine Vielzahl Fachleute am Projekt arbeiten. Die Workshop-Teilnehmer machten sich denn auch auf die Suche nach Lösungen. Hoffnung setzten sie in vielfältig zusam...
Täuschen, lügen, manipulieren

Im Rahmen der Zurich Design Weeks lud der SDA zum Workshop über Ethik im digitalen Design. Die gut besuchte Veranstaltung befasste sich mit den Ursachen von ‹Deceptive Design Patterns› und suchte nach Lösungen.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.