‹A gentle reminder› verweisst auf möglichen Missbrauch von Überwachungstechnologien und wirft die Frage nach ihrer Legitimität auf. Fotos: Regula Bearth ©ZHdK

Gewerbemuseum 3/3: «Nicht wir entscheiden, was wir sehen, sondern Google»

Paulina Zybinska ist Teil der Ausstellung ‹The Bigger Picture›. Wie Algorithmen unsere Zukunft gestalten, erklärt die Interactiondesignerin im Interview.

 

Seit der Ausstellung «Frau Architekt», die auf das Schaffen von Frauen in der Architektur aufmerksam gemacht hat, wurde über das Wie und Warum sogenannten Frauenausstellungen viel diskutiert. Wie stehen Sie dazu? Vielleicht klingt das antifeministisch, aber ich sehe solcher Schauen eher problematisch. Meiner Meinung nach verstärkt die Hervorhebung des Geschlechts die Ungleichheit eher, als dass sie sie abbaut. Wichtiger ist, Frauen und Männer in künftigen Ausstellungen zu gleichen Teilen sichtbar zu machen. Dennoch sind Sie mit der interaktiven Installation ‹A gentle reminder› Teil der Ausstellung. Warum? Meine persönliche Einstallung untergräbt nicht mein Interesse daran, mich künstlerisch zu äussern und Feedback zu bekommen. Im Gewerbemuseum kommt hinzu, dass ich auf ein neues Publikum treffe – meine Installationen werden sonst eher in technisch orientierten Ausstellungen gezeigt. Mir gefällt, dass die Kuratoren ein breites Spektrum abbilden und auch Interaction und Game Design mit einbezogen haben. Viele Menschen sehen Games nicht als Designleistungen an. Fehlt es an Wertschätzung für diese relativ jungen Felder? Sie sind definitiv unterrepräsentiert. Es wäre schön, wenn es in Zürich eine Plattform gäbe, wo nebst klassischem Design auch diese Bereiche einen Auftritt hätten. In Basel gibt es das Haus der elektronischen Künste (HEK), in Zürich vermisse ich seit seiner Schliessung das Museum of Digital Art (MuDA). Zurzeit gibt es hier keinen Ort, wo sich Interessierte treffen können. Ich hoffe aber, dass sich dies bald ändert – das Bedürfnis danach ist definitiv vorhanden. Unter den historischen Positionen der Schau sind sowohl renommierte Namen als auch Gestalterinnen, die heute kaum noch bekannt sind. Hat eine dieser Designerinnen Sie geprägt? Ich bin ein grosser Fan von Trix und Robert Hausmann. Die von ihnen gestalteten Formen haben etwas Kü...
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