Auch Le Corbusier und Jacques Herzog dienten als Vorlage für die Plakatserie «Parity Talks», die das Grafikstudio Völlm & Walthert für die ETH gestaltet hat.

Gewerbemuseum 2/3: «Bilder sind heute schnell vergänglich»

Ursina Völlm und Martina Walthert sind Teil der Ausstellung ‹The Bigger Picture›. Wie der Kampf um Aufmerksamkeit ihren Beruf verändert, erzählen die Grafikerinnen im Interview.

Braucht es heutzutage noch Ausstellungen wie ‹The Bigger Picture›, die nur auf Frauen fokussieren? Martina Walthert: Ich finde es richtig, dass eine Aufarbeitung stattfindet. Sie schafft die Basis, um das Thema überhaupt abstecken zu können und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie sehr Frauen in der Geschichtsschreibung ausgeklammert worden sind. Ursina Völlm: Der Anspruch solcher Ausstellungen kann nicht sein, alles abbilden zu wollen – das wäre auch unmöglich. Vielmehr soll das Erarbeitete in künftige Kurationen einfliessen. Was bedeutet es Ihnen, Teil dieser Ausstellung zu sein? Martina Walthert: Einerseits haben wir uns geehrt gefühlt, als wir angefragt wurden. Andererseits ist uns bewusst, dass dies nicht unbedingt in der Einzigartigkeit unserer Arbeit liegt. Ausschlaggebend war die Plakatserie, die wir für die ETH Parity Talks entwickelt haben. Visuelle Kommunikation hat die Fähigkeit, wichtigen Themen Präsenz zu verleihen. Wir versuchen, diese Eigenschaft sinnvoll einzusetzen. ###Media_3### «Wir gestalten nur Dinge, die wir nicht für schädlich halten» – diese Aussage steht auch auf Ihrer Website. Sind Ideale wichtig in Ihrer Arbeit? Martina Walthert: Wir sind beide Mitglieder der Gewerkschaft Syndicom, wo ich die Arbeitsgruppe Grafikdesign mitgegründet habe. Dort engagieren wir uns für faire Löhne. Wir sind nicht länger bereit, ein mangelhaftes Budget durch unbezahlte Nachtarbeit auszugleichen, um die allerbeste Lösung zu finden. Diese Haltung wollen wir auch an jüngere Grafikschaffende vermitteln. Anderseits wollen wir auch Dinge ermöglichen, die wir für gut befinden. Dazu müssen wir die Welt nicht neu erfinden und ihr unseren Stempel aufdrücken. Wie funktioniert das? Ursina Völlm: Wir schonen Ressourcen und arbeiten mit Bausteinen, die schon da sind. Heute gibt es diese riesigen Budgets kaum noch, um von Grund auf eine neue Corporat...
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Ursina Völlm und Martina Walthert sind Teil der Ausstellung ‹The Bigger Picture›. Wie der Kampf um Aufmerksamkeit ihren Beruf verändert, erzählen die Grafikerinnen im Interview.

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