Ein Sprungbrett zum Abheben
Ein Heft und eine Veranstaltung diskutieren die Ideen und Erkenntnisse von fünf zukunftsfähigen Wohnprojekten auf dem Land. Der Herausgeber des Heftes, Axel Simon, stellt die Projekte vor.
«Ein Stück Aufklärungsarchitektur» nannte Benedikt Loderer 1989 in Hochparterre die ‹Schauburg›, eine Siedlung im damaligen Dörfchen Hünenberg nahe Zug, entworfen von Metron und Büro Z: holzverschalte Reihenhäuser zum Preis einer Geschosswohnung, mit viel Mitbestimmung durch die Mieterschaft und hohem ökologischen Anspruch. Acht junge Erbinnen der Besitzerfamilien von Landis & Gyr hatten die gemeinnützige ProMiet AG gegründet. Dreissig Jahre später verkauften sie die Siedlung an die Wogeno Luzern.
Mit dem Ertrag wollten sie weiterhin Gutes tun und schufen das Programm ‹Sprungbrett Wohnungsbau›, das Projekte im ländlichen Raum oder in der Agglomeration fördert. Eine namhafte Jury wählte fünf Projekte aus und vermittelte ihnen Coaches, denn statt Geld sollte bei dieser Förderung Wissen fliessen. Ganz im Sinne der Aufklärung.
Die Mischung der Projekte ist so wild wie das Leben: von der Revitalisierung einer einstigen Arbeitersiedlung bis zur Planung einer Permakultursiedlung. Vom genossenschaftlichen Selbstbauhof über Clusterwohnen auf dem Dorf bis zum Leben in einer alten Industriehalle. Die Coachings liefen mal besser, mal schlechter. Abgeschlossen ist noch keines der Projekte. Von all dem erzählen die Reportagen im Hochparterre Themenheft ‹Neue Wohnformen›, begleitet von den Bildern des Fotografen Markus Frietsch.
Auch dieses Heft und die Abschlussveranstaltung in Bern am 15. September sind Teil der Förderung und damit der Aufklärung. Denn sie tragen die Ideen und Erkenntnisse dieser fünf Wohnwelten in die Schweiz hinaus. Benedikt Loderer hatte seinen Beitrag so geschlossen: «Wir haben noch mehr ‹Schauburgen› nötig.»
Abschlussveranstaltung ‹Sprungbrett Wohnungsbau› am 15. September in Bern
An der Abschlussveranstaltung zum ‹Sprungbrett Wohnungsbau› nehmen teil: die Teams und Coaches der geförderten Projekte, ausserdem Andreas Hofer (IBA 2027 Stuttgart), Marie Glaser (Bundesamt für Wohnungswesen), Barbara Buser (Denkstatt, Baubüro in situ) sowie Axel Simon (ProMiet AG, Hochparterre). Eine Kooperation von Hochparterre, ProMiet AG und ETH Wohnforum – ETH Case / ETH Zürich.
Donnerstag, 15. September, 17.30 Uhr, anschliessend Apéro
Progr, Zentrum für Kulturproduktion, Bern
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Hier können Sie das Themenheft ‹Neue Wohnformen› für 15 Franken bestellen. Abonnentinnen bekommen es zusammen mit dem Septemberheft von Hochparterre gratis. Es liegt ausserdem den Zeitschriften ‹Wohnen› 6/22 und ‹Habitation› 3/22 (franz. Ausgabe) der Wohnbaugenossenschaften Schweiz bei.