Siegerprojekt von Squadrat Architekten: Teile eines verborgenen Reservoirs bleiben stehen und werden freigelegt.

Scheitern als Chance

Ein gewaltig vermurkster Wettbewerb und 206 verprellte Teilnehmer. Einziger Trost: Mit der ‹ Entdeckung › des Reservoirs liegt nun eine neue Situation vor, die zu einem zweiten Wettbewerb verpflichtet.

Das Hochschulgebiet im Zentrum von Zürich führte zuletzt grosse selektive Wettbewerbe mit Hunderten Millionen Franken Baubudget durch. Für den ‹ Pavillon im Park › mit Zielkosten von drei bis vier Millionen Franken durfte es nun ein offener Projektwettbewerb sein. Der Pavillon ist als i-Tüpfelchen gedacht für den von Hager Partner gestalteten ‹ Gloriapark ›. Der Perimeter befindet sich ganz am Rand des neuen Parks. Der Wettbewerb für diese kleine, aber feine Aufgabe stiess auf sagenhaftes Interesse: 207 Teams reichten Projekte ein. Es gibt eine bemerkenswert grosse Bereitschaft der überwiegend jungen und meistens Deutschschweizer Architektenschaft, ihren Beitrag für die Qualität des öffentlichen Raums zu leisten. Wunderbar. Nur einer weiss mehr  Alle Teilnehmer entwerfen erwartungsgemäss frei stehende, geschwungene oder kantige, kompakte oder raumgreifende Pavillons, oft mit markanten Dächern, oder eingebunden in die zur Strasse leicht abfallende Topografie, und oft auch unter Einbezug des Konzepts der sogenannten ‹ Parkschale › aus der Feder der Landschaftsarchitekten vom Studio Vulkan.  Alle? Nein, ein einziges Projekt macht etwas komplett anderes und stellt damit das ganze Wettbewerbsverfahren auf den Kopf, denn via Ankauf ruft es die Jury auch noch zum Gewinner aus. Die Verfasser des Siegerprojekts « finden » ein aufgelassenes unterirdisches Wasserreservoir, das zu knapp einem Drittel im Perimeter liegt, buddeln es aus, öffnen es teilweise und organisieren das Raumprogramm und die Freiflächen darin. Die Jury ist von diesem « beeindruckenden » und « unerwarteten » Ansatz so begeistert, dass sie das Projekt trotz eines Verstosses ( welchen Verstoss die Jury feststellte, bleibt im Bericht unerwähnt ) auf den ersten Rang wuchtet, ohne der entscheidenden Frage nachzugehen, wieso sich von 207 Eingaben nur ein ei...
Scheitern als Chance

Ein gewaltig vermurkster Wettbewerb und 206 verprellte Teilnehmer. Einziger Trost: Mit der ‹ Entdeckung › des Reservoirs liegt nun eine neue Situation vor, die zu einem zweiten Wettbewerb verpflichtet.

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