Durch die Spalten der Bad-Küchen-Box entweichen Luftströme eines einfachen, aber effektiven Klimasystems. Auch der integrierte Umluft-Abzug trägt zur guten Luftqualität der Wohnküche bei.
Im Auftrag von Electrolux

Kochen auf Kufen

Mit etwas Fantasie lassen sich auch Küchen flexibel gestalten. Ein Beispiel in Horw zeigt, wie es funktioniert und was Gerätehersteller wie Electrolux dazu beitragen können.

Küchen sind klar determinierte Räume: hier das Schneiden und Kneten, dort die dampfende Minestrone. Viele Handlungen und Bewegungsabläufe sind an den Grundriss und die Positionierung der einzelnen Elemente gebunden. Doch was wäre, wenn sich diese auf die eigenen Bedürfnisse ausrichten liessen? Die Idee einer Küche, die sich wie ein Regal oder Fernsehgerät platzieren lässt, interessierte den Holzbauspezialisten Walter Schär. Als er mit den Architekten von Unit die Pläne für seinen Holzbau ‹Neuraum›enwickelte, gab ein strenges Raumraster den Impuls zu gestalterischer Freiheit.

Die Holzkonstruktion am Rande von Horw entstand in nur wenigen Monaten.

Das Wohn- und Gewerbehaus steht am Rand der Luzerner Gemeinde Horw, hinten die Hergiswilerstrasse, vorne Kieswerk, die Geleise der Zentralbahn und das Ufer des Vierwaldstättersees. Schär wollte den Beweis erbringen, dass Holzbauten nicht zwingend teuer sein müssen. Folglich ist die Konstruktion ein Trockenbau, Beton findet sich nur beim untersten Geschoss und der Treppe. Die Innenräume sind von einem Holzskelett geprägt, das das Gebäude in Einheiten von 3,5 x 3,5 x 3 Metern teilt. Trotz des einfachen Rasters reihen sich die Wohnungen nicht aneinander wie Schuhkartons, sondern variieren im Grundriss: Sie sind zwischen 1,5 bis 5,5 Zimmer und 33 bis 110 Quadratmeter gross, jene im dritten Stock erweitern sich durch das darüberliegende Attikageschoss.

Schieben, bis es passt
Mit der Innenarchitektin Monika Steiger suchten Bauherr und Architekten nach Wegen, um das Raster zu öffnen. So trennt nun ein verschiebbares Garderobenelement Eingang und Wohnraum voneinander und gibt gleichzeitig Spielraum, um das Entrée variabel zu gestalten.

Die Idee des verschiebbaren Garderobenelements übertrug das Projektteam auch auf die Küchenmöbel. Der gelaugte und geölte Boden aus massivem Ahorn, in warmen Grau- und Grüntönen gestrichene Einbauten und Möbel sorgen für eine warme Atmosphäre.

Nur die Küchenzeile mit Lavabo ist fix platziert. Die beiden anderen Küchenmöbel stehen auf Kufen und lassen sich beliebig schieben.

«Wir merkten rasch, dass so etwas auch in der Küche funktioniert», erklärt Schär. Nur die Küchenzeile mit Lavabo und Wasseranschluss ist fix montiert. Sie ist in eine vorgefertigte Küchen-Bad-Box integriert, die auch einen Teil des schlanken Lüftungssystems miteinschliesst. Zwei weitere Küchenmöbel stehen auf Chromstahl-Untergestellen wie auf Kufen. Am Boden platzierte Steckdosen und längere Kabel ermöglichen eine flexible Platzierung. Wer will, kann die Elemente um 90 Grad drehen oder die Küchenfläche im offenen Wohnraum maximal vergrössern. Bisher sei dies aber bei keinem seiner Nachbarn der Fall, sagt Schär, der selbst eine der Maisonettewohnungen bewohnt. Wichtiger seien kleine Justierungen, die der Ergonomie zugutekämen oder auf das Mobiliar reagierten. «Sie funktioniert wie ein gut eingestellter Velosattel», beschreibt Walter Schär das Prinzip seiner modularen Küche. Als Bauherr schätzte er zudem, dass sie den Umgang mit Normen erleichterte – gerade, was die Rollstuhlgängigkeit anging.

Der kurzen Bauphase entsprechend, lieferte der Haushaltgeräte-Hersteller Electrolux in kurzer Zeit Geschirrspüler, Kühlschrank, Induktionskochfeld mit Umluft-Abzug und Backofen.

Um die Seesicht nicht zu verstellen und den Bewegungsradius der Kochinsel zu erhalten war klar, dass nur ein Kochfeld mit integriertem Abzug in Frage kam. «Wir wollten sämtliche Geräte von einem Anbieter beziehen», so Schär», das erleichtert hinterher den Unterhalt». Electrolux erfüllte diesen Anspruch. Dem Takt der straffen Bauphase entsprechend, lieferte der Haushaltgeräte-Hersteller in kurzer Zeit Geschirrspüler, Kühlschrank, Induktionskochfeld mit Umluft-Abzug und Backofen. Dass zu dem reduzierten Holzbau mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpe nur sparsame Geräte passen, versteht sich fast von selbst: Beim vollintegrierten Geschirrspüler informiert ein Display über ökologische Laufzeiten, eine spezielle Schublade im Kühlschrank hält Lebensmittel dank separaten Kältekreislauf bis zu dreimal länger frisch.  Nach rund einem Jahr freut sich Schär, dass sein Haus den Praxistest bestanden hat: «Wir haben hier einen Energieverbrauch, der weit unter dem Schweizer Durchschnitt liegt. Dazu leisten die Geräte einen wesentlichen Beitrag.»

Trotz des klaren Raumrasters unterscheiden sich die Wohnungen voneinander.

Das neue Wohn- und Geschäftshaus hat vor sich Geleise, Kieswerk und Vierwaldstättersee, im Rücken rauscht die Hergiswilerstrasse.


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

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