Das Photovoltaik-Indach-Montagesystem ‹Solrif› bei einem Zweifamilienhaus in der Zürcher Gemeinde Kappel am Albis
Im Auftrag von Ernst Schweizer

Dezentes Kraftwerk

Viele Indach-Photovoltaik-Module sind mittlerweile ästhetisch unauffällig. Und dank Konfektionierung lassen sie sich einfach planen und rasch montieren.

Dächer mit Photovoltaik-Modulen fielen in der Schweizer Siedlungslandschaft während langer Zeit auf – weil sie selten waren und die Paneele von Weitem erkennbar. Inzwischen werden jedes Jahr Tausende solcher Anlagen installiert, Tendenz stark steigend. Laut aktuellen Zahlen sind heute 174 217 Anlagen eingebaut, allerdings tragen sie erst 2,8 Terawattstunden (TWh) zur landesweiten Stromproduktion von 66,5 TWh bei. Bis 2035 will der Bund den Stromertrag aus Photovoltaik auf 35 TWh steigern. Flächen dafür stehen schon bereit: Allein die bereits bestehenden und gut geeigneten Dächer und Fassaden können gemäss Bundesamt für Energie 67 TWh Elektrizität pro Jahr erzeugen – mehr als Wasserkraft- und Kernkraftwerke zusammen. 

 

Die Wohnüberbauung Balberstrasse in Zürich Wollishofen wurde mit einem ‹Solrif›- Indachsystem realisiert.

Jedes geeignete Dach trägt zu dieser Produktion bei – auch das vergleichsweise kleine Dach des Passivhauses in Vuadens bei Bulle, 2019 geplant und realisiert von Büro Lutz Architectes. Auf dem Dach wurde eine 48 Quadratmeter grosse Photovoltaik-Anlage montiert, deren 8500-Watt-Leistung den Bedarf der Bewohnerinnen und Bewohner bei Weitem übertrifft: Jährlich produziert die Anlage 185 Prozent des Haushaltsbedarfs. Es bleibt also genug Strom, um auch das Elektroauto der Familie während des ganzen Jahrs zu laden. Das Plus-Energie-Haus erhielt 2021 einen Schweizer Solarpreis.

 

Kleines Dach, grosse Leistung: Passivhaus in Vuadens bei Bulle, entworfen von Lutz Architectes

Beim Modulsystem handelt es sich um ‹Solrif› von Ernst Schweizer AG. «Der Elektriker hat uns das System empfohlen», sagt die Architektin und Bauherrin Myriam Donzallaz. Es sei einfach zu handhaben, er habe gute Erfahrungen damit gemacht, und die Anlage habe vom ersten Tag an funktioniert. «Für mich als Architektin zählte, dass wir sie so in das Dach integrieren konnten, dass die Gesamtwirkung homogen ist», so Myriam Donzallaz.

‹Solrif› ist demnächst seit 25 Jahren auf dem Markt. Inzwischen sind die Solarzellen und die Montage effizienter geworden. «Heute gibt es weniger Spenglerunternehmen. Darum haben wir das Zubehörsortiment ausgebaut und die Montage vereinfacht, damit weitere Handwerksbetriebe die Anlagen montieren können», sagt Peter Buschmann, Leiter Produktmanagement Solarsysteme bei Ernst Schweizer AG. 

Das Unternehmen fertigt die Paneele nicht selbst, sondern nur die Rahmen für die Partnerfirmen: Sie stellen damit die konfektionierten ‹Solrif›-Module her, die Handwerksbetriebe auf einfache Weise montieren können. «Der Rahmen, den wir fertigen, macht das Modul zum ‹Solrif›-Modul», sagt Peter Buschmann. 

Ernst Schweizer AG liefert die ‹Solrif›-Rahmen an die Modulhersteller, die die Module an lokale Anbieter und Handwerksbetriebe verkaufen; derzeit arbeitet die Firma mit sechs Herstellern aus ganz Europa zusammen. Weil deren Paneele im Format stark variieren, ist auch das ‹Solrif›-Spektrum breit. «Jedes Dach ist individuell, und mit dieser breiten Angebotspalette können wir alle Abmessungen abdecken», so Peter Buschmann. Dazu zählen etwa Zellen, die mit farbigem Glas bedeckt sind, beispielsweise im Farbton von Ziegeln: So gleicht sich eine Anlage möglichst unauffällig dem Dach eines denkmalgeschützten Gebäudes an. Es sei auch möglich, nur einen Teil eines Dachs mit ‹Solrif› zu bedecken; Elemente wie Kamine oder Dunstrohre könnten durch Blindpaneele integriert werden. Die Planung des Dachs übernimmt entweder Ernst Schweizer AG direkt oder ein lokaler Anbieter.

 

Auch im landschaftlichen Kontext überzeugend: Bauernhaus mit terrakottafarbenen ‹Solrif›-Solarziegeln

‹Solrif›-Rahmen überlappen einander wie Dachziegel und bieten einen optimalen Regenschutz.

Indachsysteme haben den grossen Vorteil, dass sie gleichzeitig das Dach bilden: Dadurch entfällt die Eindeckung mit Ziegeln oder Faserzementplatten, was auch die Traglast reduziert. Auf das bestehende Dach montierte Anlagen sind auch heute noch meist von Weitem sichtbar, während Indachsysteme immer unauffälliger werden – ein grosses Plus für Stadt- und Dorfbilder, wenn man bedenkt, dass die Anzahl dieser Anlagen stark zunehmen soll. «‹Solrif› ist die perfekte Lösung, um Photovoltaik-Module bei architektonisch anspruchsvollen Bauten überzeugend zu integrieren», so Peter Buschmann. 

In Zusammenarbeit mit je einer Firma in der Schweiz und in Deutschland lassen sich bei Bedarf sämtliche ‹Solrif›-Module nachbauen, auch wenn der Hersteller ein Mass nicht mehr anbietet oder die Zelltechnologie sich geändert hat. In Sachen Ressourcenschonung, die ebenso dringend ist wie der Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion, ist das ein bemerkenswerter zusätzlicher Vorteil des ‹Solrif›-Systems. Der Geschäftsbereich Fassadenbau von Ernst Schweizer AG bietet zudem massgeschneiderte Module für Fassaden an.

 

Photovoltaik-System ‹Solrif›

  • Einfache und schnelle Montage bei Dachflächen mit einer Neigung von 10 bis 70 Grad 
  • Unterspann- und Unterdeckbahn gegen Kondensat und Feuchte gemäss ZVDH/SIA 232/1
  • Holzunterkonstruktion: analog Ziegeldach oder auf vertikaler Konterlattung
  • Blindmodule für Hindernisse oder schräge Dachabschlüsse 
  • Schulung, Beratung und Montageeinweisung vor Ort 
  • Eigene Planungssoftware: ‹Solar.Pro.Tool› 


Vorteile von ‹Solar.Pro.Tool›

  • Projekterfassung mit Systemauslegung, Statik, Elektrik und möglichen Alternativen 
  • Erfassung der Gebäudegeometrien ab Google, PDF, JPG oder DXF
  • Skalierbarkeit; unbegrenzte Anzahl von Planungsprojekten und -versionen
  • Planung anhand von mehreren Modulgrössen
  • Mehrere Dächer und Häuser in einer Auslegung
  • Webbasierter Zugang, auch für ganze Teams, durch Speicherung der Daten in der Cloud
  • Support durch Spezialisten von Ernst Schweizer AG


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz. Dieser Beitrag erscheint auch in der Hochparterre Sonderpublikation Werkplatz Spezial Aussenraum und Energielösungen.

 

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Kommentare

Andreas Konrad 19.09.2023 19:09
« Kaum noch wahrnehmbar . » Man muss schon mit Blindheit geschlagen sein, um diese « Quallen in Aspik » in ihrer fremdblau speckigen Art nicht als ästhetische Frevlerei zu geisseln. Die terrakotta - farbenen Geschwister sind auch nicht viel besser. Drum soll es heissen : Zurück zur Schweizer Wasserkraft, dem Gold der Alpen ! Dann braucht's auch diesen mit grauer Energie hochbelasteten Hokuspokus nicht mehr.
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