Claude Paillards ‹Fleischkäse› aus den 1980er-Jahren oberirdisch abgerissen. Fotos: Werner Huber

Der ‹Fleischkäse› verschwindet

Die Erweiterung des Zürcher Opernhaus wird durch einen höheren Neubau ersetzt. NZZ und Tagi berichten. Ausserdem in der Presse: Schweiz auf Abriss, verkaufter Denkmalschutz und der Europäische Textilpreis.

«Ein Neubau für die Oper ist in Zürich auch ein Vierteljahrhundert nach dem Opernhauskrawall nicht nur ein architektonisches Unterfangen, sondern auch ein sehr politisches», leitet die NZZ den Bericht zur gestrigen Präsentation über die bauliche Zukunft des Opernhaus Zürich. Soll der Erweiterungsbau aus den 1980er-Jahren – genannt «Fleischkäse» – abgerissen oder neu gebaut oder einfach nur aufgestockt und umgebaut werden? Die Antwort lautet: Abriss der oberirdischen Gebäudeteile, aber Erhalt möglichst vieler unterirdischer Elemente – insbesondere der massiven, zehn Meter tiefen Wanne, die auf einer Bodenplatte steht und den Baugrund gegen das Wasser des Zürichsees schützt. «Denn diese Elemente stehen am Ursprung von mehr als 60 Prozent der Treibhausgase, die seinerzeit beim Bau freigesetzt wurden. Lässt man sie im Boden, verbessert sich die Ökobilanz entscheidend», weiss die NZZ. Dieser Entscheid habe allerdings Folgen: Er drückt den Ersatzbau nach oben, weil auf zusätzliche Untergeschosse verzichtet werden muss. Und weil auch nicht beliebig in die Höhe gebaut werden darf, muss das Opernhaus beim Raumprogramm Abstriche machen. Markus Notter, Verwaltungsratspräsident der Opernhaus AG, zeigt sich überzeugt, dass der Ersatz für den «Fleischkäse» ein städtebaulicher Gewinn wird. Gesucht sei ein ambitionierter Entwurf. Einer, der sich im Gegensatz zum Achtziger-Jahre-Bau nicht mehr wegducke, damit der Altbau vom See her zur Geltung komme, sondern den Sechseläutenplatz aufwerte. Was Um- und Neubauten kosten werden, ist noch offen, berichtet der ‹Tages-Anzeiger›. Notter sprach von einem dreistelligen Millionenbetrag, an den die Stiftung «hoffentlich einen substanziellen zweistelligen Millionenbetrag beisteuern wird». Das Opernhaus rechnet auch mit Widerstand. Über den Baukredit des Kantons werde es ziemlich sicher eine Volksabstimmung geben, sagte Nott...
Der ‹Fleischkäse› verschwindet

Die Erweiterung des Zürcher Opernhaus wird durch einen höheren Neubau ersetzt. NZZ und Tagi berichten. Ausserdem in der Presse: Schweiz auf Abriss, verkaufter Denkmalschutz und der Europäische Textilpreis.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.