Hochparterre im Mai 2024

Hochparterre im Mai 2024

Der Wonnemonat bringt ein prall gefülltes Heft. Wir werfen einen Blick in die Tiefen des ETH-Instituts gta, üben Kritik am Zweitwohnungsgesetz, sprechen über akustische Qualität im Stadtraum und mehr.

Wir bauen um. Bei vollem Betrieb. Nicht die Räume, sondern die Organisation, und zwar nach soziokratischem Modell: Arbeitsgruppen sind für Bereiche wie Strategie, Inhalt oder Finanzen zuständig. Alle Schultern tragen Verantwortung, und jeder entscheidet. Wir wagen das Experiment, um zeitgemäss weiterzuführen, was Hochparterre seit 35 Jahren bestimmt: Alle verdienen gleich viel, alle reden mit und wollen mit ihrer Arbeit nicht nur Geld verdienen, sondern auch davon erfüllt sein. Wir glauben daran, dass es funktioniert. Schliesslich gibt es uns noch immer. Und wir sind mit 24 Schulterpaaren so viele wie nie zuvor.

Dinge neu zu denken, ist gerade in der Medienbranche überlebenswichtig. Mal rumpelt es, mal geht es gut. Und meistens tut es gut. Und wer einmal damit anfängt, entdeckt neue Perspektiven, auch bei sich selbst. Nach über 20 Jahren bei Hochparterre verlassen uns diesen Sommer zwei tolle Menschen: Werner Huber, Redaktor, Geschäftsleiter und ‹Mister Architekturführer›, wird weiter publizieren und springt mutig in die Selbständigkeit. Rahel Marti, Redaktorin, Geschäftsleiterin und ‹Frau Raumplanung›, wird Co-Geschäftsleiterin bei der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. Wir gratulieren den beiden und weinen viele Tränen zum Abschied. Und wir lächeln, denn Palle Petersen kommt zurück: Nach anderthalb Jahren bei Herzog & de Meuron wird er ein weiteres Mal Hochparterre als Redaktor prägen. Zusammen mit neuen, jungen Talenten. Auf Baustellen entsteht Neues! Axel Simon


Das sind die grossen Geschichten im Mai:

Mit den Augen anfassen
Die Plattform ‹Future of Materials› macht neue Ideen aus den Materialwissenschaften öffentlich zugänglich. Mitgründerin Nadya Suvorova erklärt, warum das wichtig ist.
von Mirjam Rombach

Mehr Lücke als Gesetz
In den Tourismusregionen entstehen nach wie vor mehr Zweitwohnungen. Mit fatalen Folgen. Lösungen sind gefragt – ein Vorstoss stammt von einer jungen Architektin.
von Stefan Kurath

Eine Art Drehtür
In den 1990er-Jahren holte Kurt W. Forster die weite Welt an die ETH und löste einen Richtungsstreit aus. Anfang dieses Jahres ist der brillante Kunsthistoriker gestorben. Der Versuch einer Einordnung.
von Marcel Bächtiger

Zeigen und zeigen lassen
An der ETH Zürich wird Architektur nicht bloss gelehrt, sondern auch archiviert und ausgestellt. Ein Spannungsfeld zwischen historischem Erbe und zeitgenössischer Kunst.
von Axel Simon

Ein humanes Monument
Die neue Olma-Halle lässt Architektur und Ingenieurwesen beispielhaft ineinandergreifen. Ihr imposantes Tragwerk bietet Raumwunder, Energieeffizienz und Nutzungsvielfalt.
von Martin Tschanz

Auf halber Strecke
Der Bahnausbau und die nachhaltige Raumentwicklung bedingen sich gegenseitig. Der Bund ist langfristig auf dem richtigen Weg. Doch jetzt braucht es Testplanungen.
von Paul Schneeberger

Hört, hört!
Bei der Gestaltung von Freiräumen ist Akustik selten relevant, obwohl sie die Aufenthaltsqualität massgeblich prägt. Doch es gibt Menschen, die sich für eine gute Klangkulisse einsetzen.
von Maarit Ströbele und Deborah Fehlmann

Prosecco und Schleudergang
Ein Frauenkollektiv trifft sich in Waschküchen, um der Frage nachzugehen, wie sich Geschlechterverhältnisse im gebauten Raum niederschlagen.
von Melanie Keim

close

Kommentare

Kommentar schreiben