Die Trift soll ein Stausee werden. Beim Schlupf wird die Mauer gebaut. Fotos: Nick Roellin

Musik für eine Landschaft

Aus der Trift im Berner Oberland soll ein Stausee werden. Für die wilde Landschaft und gegen das Vorhaben ist die Kapelle Alpenglüh’n mit der Triftsuite auf Schweizer Tournee. Am 22. Februar in Zürich.

Die Kapelle Alpenglüh’n ist mit der «Ermutigung der Wasseramsel» auf Schweizer Reise. Ein Musik- und Wortreigen mit Videos und Kunstmalerei zeigt, warum es sinnlos ist, weitere Landschaften in den Alpen für mehr Strom zu zerstören. In der Suite erzählt, singt und musiziert Köbi Gantenbein, Hochparterres langjähriger Chefredaktor, mit seinen neun Musikantinnen und Musikern von verwegenen Hoffnungen und falschen Zumutungen, vom grossen Alpendichter Albrecht von Haller und von der zwecklosen Schönheit von Landschaft.  

Der Widerstand für die Landschaft erinnert insbesondere daran, dass in der heiligen Rede vom grünen Fortschritt dank erneuerbarer Energie viel zu wenig davon geredet wird, dass wir Energie sparen müssen, wenn der Klimawandel ernst gemeint sein will. Allein das Spekulantenwerkzeug Bitcoin verbraucht doppelt so viel Strom wie die Schweiz und Österreich zusammen; der Finanz- und Rohstoffplatz Schweiz sorgen hoch effizient für die Zerstörung des Klimas mit fossiler Energie – und so weiter. Als Linsengericht auf dem Weg zur Netto-Null-Gesellschaft sollen dafür die Trift und bald etliche andere Landschaften in den Alpen nicht zerstört werden.
 
Die Vorgeschichte: Der Kanton Bern hat ein Vorhaben der Kraftwerke Oberhasli bewilligt, das weite Feld, das der schmelzende Triftgletscher hoch über dem Gadmertal im Berner Oberland zurücklässt, in einen Stausee zu verwandeln. Aqua Viva, der Verband, der sich für Wasserlandschaften wehrt, kämpft mit einer Beschwerde gegen die Konzession, der Grimselverein hilft und das Triftkomitee wehrt sich politisch und mit Kunst.

 

close

Kommentare

Kommentar schreiben