Ein zum Tagungsraum umfunktioniertes Gewächshaus der Stadtgärtnerei bildete den passenden Rahmen für die Fachtagung. (Foto: Stadt Zürich)
Die zweite Zürcher Tagung zur Hitzeminderung befasste sich mit dem Freiraum. Es zeigte sich: Die Klimaanpassung gelingt nur, wenn Bauträger, Planerinnen und die öffentliche Hand zusammenspannen.
Zürich sucht Rezepte gegen die Überhitzung. Im Rahmen der Ausstellung ‹Cool down Zurich› fand März dieses Jahres in der Stadtgärtnerei die Fachtagung ‹Hitzeminderung am Gebäude› statt (Hochparterre berichtete). Am vergangenen Dienstag steckten am gleichen Ort erneut gut 100 Fachpersonen aus Planung, Forschung und Verwaltungen für einen Tag die Köpfe zusammen. Ebenso viele schalteten sich online zu. Im Zentrum stand dieses Mal die Hitzeminderung im Freiraum.
Zürcher Schwammstadt-Experimente Zum Auftakt stellte ein Referentinnen-Quartett aus Stadtangestellten ein Pilotprojekt zur Integration von Schwammstadtbausteinen in Zürich vor. An der Scheuchzerstrasse, einer typischen Quartierstrasse, wird die Stadt bis 2025 drei verschiedene Baumgruben-Typen einbauen und mittels Messungen und Dokumentation fünf Jahre lang überwachen. Die Idee: Heute müssen Bäume oftmals mit dem wenigen Raum auskommen, der ihnen zwischen Gebäuden, verdichteten Böden und Werkleitungen noch bleibt. Im Pilotprojekt erhalten sie mehr Wurzelraum. Zudem erstellt die Stadt anstelle von vielen kleinen Pflanzmulden eine einzige durchlaufende Mulde je Strassenseite. Wo Autos parken, ein- und abbiegen, werden sie von einem sickerfähigen Belag bedeckt. Regenwasser, das bis anhin in die Kanalisation abfliesst, soll sich in der Mulde sammeln und in langen Trocken- und Hitzeperioden als Depot dienen.
Acht Punkte für den hitzetauglichen Aussenraum Wo sahen die anwesenden Expertinnen und Experten den dringendsten Handlungsbedarf? Welche zukunftsträchtigen Ideen kamen auf dem Tisch? Ein Destillat aus allen acht Tagungsbeiträgen. 1 – In Zusammenhängen denken: Nur wenn wir Pflanzen, Wassermanagement und Bebauung als Teile des gleichen Systems betrachten, können ganzheitlich gute Aussenräume entstehen. 2 – Grenzen überwinden: Das Klima hört nicht am Parzellenrand oder der Stadtgrenze auf. Kooperie...
Systemdenken und Kollaboration
Die zweite Zürcher Tagung zur Hitzeminderung befasste sich mit dem Freiraum. Es zeigte sich: Die Klimaanpassung gelingt nur, wenn Bauträger, Planerinnen und die öffentliche Hand zusammenspannen.
09.11.2023 17:11