Die aktuellen Hochparterris: Das Who is who gibt es auf der Seite «Über uns». Fotos: Cortis & Sonderegger

Hochparterres Morgen

Bei Bäckern, Schreinern oder Bauern war es Sitte und Brauch, Backstube, Werkstatt oder Hof an die nächste Generation weiterzugeben. Chefredaktor Gantenbein erklärt, wie er und Benedikt Loderer die Nachfolge bei Hochparterre geregelt haben: «Das Unternehmen gehört denen, die da arbeiten.»

Auf einer Wanderung durch den Solothurner Jura vor drei Jahren fragte ich Benedikt Loderer: «Du gehst in Pension. Was tun wir mit deinen 49 Prozent Aktien? Holen wir die jüngeren Hochparterris ins Boot? Zu welchem Preis? Oder verkaufen wir die ganze Schönheit an Dritte, den gewiss schönen Gewinn steuerfrei verzehrend?»
Bei Bäckern, Schreinern oder Bauern war es Sitte und Brauch, Backstube, Werkstatt oder Hof an die nächste Generation weiterzugeben. Wir wollten eine Schreinerlösung. Wieder zu Hause luden wir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, Aktionärinnen und Aktionäre zu werden. Susanne von Arx, Agnes Schmid, Meret Ernst, Antje Reineck, Urs Honegger, Roderick Hönig, Ivo Bösch, Werner Huber und René Hornung sagten sofort ja, die andern werden im Laufe der Jahre einsteigen können. Rahel Marti ist die stärkste Minderheitsaktionärin und wird künftig als «stv. Chefredaktorin» meine Stellvertreterin in allen Belangen. Ich selbst halte wie schon bisher die Mehrheit der Aktien an der Hochparterre AG und bin Chefredaktor und Verleger.
Rahel Marti, Ökonom Thomas Steiger, Rechtsanwalt Hans-Jürg Schürmann und ich tüftelten einen Aktionärsbindungsvertrag mit fünf Beilagen aus. Er bestimmt Themen wie Wertsteigerung der Aktie, Dividenden und Kauf- und Verkaufsbedingungen. Der Vertrag setzt auch unternehmerische Leitplanken fest wie gläserne Kasse, Mitsprache und Lohngleichheit aller.
Im Verwaltungsrat sitzen Susanne von Arx, die Verlagsleiterin und Finanzministerin, und ich. Präsident ist Beat Lauber. Er stand als Manager bei Curti Media seinerzeit an Hochparterres Wiege, dann arbeitete er lange Jahre als Direktor beim «Beobachter», bei Ringier und bei der NZZ. Er führt nun sein eigenes Beratungsunternehmen und ist unter anderem Präsident der Mengis Druck & Verlag in Visp.
Die Schreinermeister haben ihre Nachfolge geregelt: Das Unternehmen gehört denen, die da arbeiten; Hochparterre ist wirtschaftlich munter, ein guter Ort zum Arbeiten und eine kulturpolitisch wichtige Institution — ich blicke getrost in Hochparterres Morgen.

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