Grüner Asphalt
Basel-Stadt hat einen CO2-negativen Asphalt entwickelt, der dank Pflanzenkohle mehr CO2 bindet, als er verursacht. Der Belag erfüllt laut dem Kanton alle Normen und kostet nur geringfügig mehr.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um CO2 einzuspeichern, damit es nicht zum Klimawandel beiträgt, zum Beispiel in Recyclingbeton oder im Erdreich. Eine neue Option stellte das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt im August vor. Es hat zusammen mit dem Basler Institut für Baustofftechnologie einen CO2-negativen Asphalt entwickelt, der dank Pflanzenkohle mehr CO2 bindet, als er verursacht.
Die Industriellen Werke Basel produzieren Pflanzenkohle aus Grüngut unter Sauerstoffausschluss. Die dabei freigesetzte Wärme wird für das Fernwärmenetz genutzt. Die verbleibende Pflanzenkohle besteht aus dem Kohlenstoffanteil des CO2, das die Pflanze der Umwelt während ihrem Wachstum entzogen hat. Das CO2 wird so dauerhaft der Atmosphäre entzogen.
Das Tiefbauamt Basel-Stadt hat den Belag auf einem Recyclingbaustoff-Umschlagplatz in der Praxis erprobt. «Der Pflanzenkohle-Asphalt ist von hoher Qualität, zeigt gute technische Eigenschaften, erfüllt alle Anforderungen der Schweizer Asphaltnormen und ist langlebig», schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung. Die Kosten für einen Strassenbelag mit Pflanzenkohle sind laut dem Kanton geringfügig höher als bei einem Standardbelag. In einem nächsten Schritt wird das Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit regionalen Belagsmischwerken die Herstellung des Asphalts vereinfachen.
Bis 2037 will Basel-Stadt seine Treibhausgas-Emissionen auf Kantonsgebiet auf Netto-null senken. Jährlich könnte der Halbkanton mit dem CO2-negativen Asphalt rund 450 Tonnen mehr CO2-Äquivalent dauerhaft in den Strassen einlagern, als die Produktion des Belags verursacht. Ob das die Klimaaktivisten beruhigen wird, die sich auf den Asphalt kleben, bleibt abzuwarten.