Der Umbau des Verenahof-Gevierts in Baden blieb auf halbem Weg stecken.

Das lange Leiden eines Denkmals

Seit fünf Jahren versucht eine Stiftung erfolglos, das historische Verenahof-Geviert in Baden in eine Rehaklinik umzubauen. Jetzt zieht sie die Notbremse. Doch der Schaden ist längst angerichtet.

Manch eine Badenfahrt-Besucherin wird sich letzte Woche über den in weisse Tücher gehüllten Koloss gewundert haben, der inmitten von Festbeizen und Würstchenbuden im Bäderquartier stand. Eine Badenfahrt-Beiz im Stil von Christo? Des Rätsels Lösung ist banaler, und im Kontrast zur Feststimmung betrüblich: Die Tücher verbergen das Verenahof-Geviert, eines der wichtigsten Denkmäler der Bäderstadt. Oder das, was davon übrig ist. Seit mittlerweile fünf Jahren versucht die ‹Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden› erfolglos, dem historischen Hotelkomplex, bestehend aus den Badehotels Verenahof, Bären und Ochsen, eine neue Nutzung als Rehabilitationsklinik aufzuzwingen. Die Rückbauarbeiten begannen 2018, etwa zeitgleich mit dem Spatenstich für die «Wellnesstherme» Fortyseven von Mario Botta nebenan. 2020 sollten beide in Betrieb gehen. ###Media_2### Das Thermalbad und das dazugehörige Wohn- und Ärztehaus feierten 2021 Eröffnung. Beim Verenahof-Geviert hat die Bauherrschaft nach einem monatelangen Baustopp, einer Budgeterhöhung um 20 Millionen Franken, dem Abgang von Villa Nova Architekten aus dem Planungsteam und weiteren Monaten ohne sichtbare Baufortschritte nun kapituliert. «Der Verwaltungsrat der Verenahof AG, Baden, einer Mehrheitsbeteiligung der Stiftung Gesundheitsförderung, hat beschlossen, die künftige Nutzung des Verenahof-Gevierts im Bäderquartier in Baden einer Überprüfung zu unterziehen», schreibt die Stiftung in ihrer Medienmitteilung vom 28. August. Das Bauprojekt erweise sich in der Umsetzung als sehr anspruchsvoll, weshalb nun zusätzliche und alternative Nutzungsmöglichkeiten geprüft würden. Die Einsicht, dass die Transformation des wertvollen Zeitzeugen in eine Klinik mit modernen Behandlungs- und Patientenzimmern womöglich eine dumme Idee ist, kommt spät. Einem radikaleren Umbauprojekt von Mario Botta mit einer Glaskup...
Das lange Leiden eines Denkmals

Seit fünf Jahren versucht eine Stiftung erfolglos, das historische Verenahof-Geviert in Baden in eine Rehaklinik umzubauen. Jetzt zieht sie die Notbremse. Doch der Schaden ist längst angerichtet.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.