Was lernen Architekturstudenten heute? Und morgen? Hier diskutieren Harry Gugger (EPFL), Luca Deon (HSLU), Marc Loeliger (ZHAW), Johannes Käferstein (HSLU) und Martin Fröhlich (EPFL). Fotos: Markus Käch, HSLU

Ballerina im Matsch

«Was sollen Studierende nach dem Architekturstudium können?» Das diskutierte ein eindrucksvolles Aufgebot an Lehrern, Moderatorinnen und Studierenden an einem Symposium der Hochschule Luzern – lustvoll und inhaltsschwer.

Wie choreografiert man ein Symposium? Keine leichte Frage, auf die die Veranstaltung ‹Architekturpädagogiken› an der Hochschule Luzern eindrucksvolle Antworten lieferte. 50 Lehrende (nicht nur von ETH, EPFL, Mendrisio und allen Fachhochschulen, sondern auch aus Berlin oder Graz, London oder Harvard), dazu 10 Moderierende (je 2 Redaktoren der wichtigen Architekturmagazine und der neue SAM-Direktor) widmeten sich mit ein paar Dutzend Studierenden der Frage «Was sollen Studierende nach dem Architekturstudium können?». Nach Inputreferaten führten sie Tischgespräche, hörten die Zusammenfassungen der Moderatoren und diskutierten im Plenum. Eine stolze Konstruktion, erdacht von der HSLU-Mitarbeiterin Heike Biechteler. Sie ging tatsächlich auf.Nie war Architektur so populär, nie waren Architekten so machtlos, so ein Diktum. Nach 10 Jahren Bologna mache die neoliberale Gesellschaft aus den Hochschulen Effizienzmaschinen und aus den Architekten Erfüllungsgehilfen. Buh! Lösungen? Bildung statt Ausbildung. Kooperative Prozesse statt genialer Wurf. Kompetenz und kritisches Denken fördern, zum Beispiel mit freien Diplomen wie an der EPFL. Die Rolle der Praxis im Studium? Manche holen sie in die Hochschule, für andere sind die Bürojahre nach dem Diplom noch Teil der Ausbildung. Der Frischdiplomierte als «Ballerina im Matsch», mit Gummistiefeln von den Dozenten.Die Sichtweisen auf den eigenen Beruf schwankten zwischen Glorifizierung (Selbst eine Excel-Tabelle fülle ein Architekt anders aus) und sanftem Zweifel an dessen Teamfähigkeit. Verpassen wir uns gesellschaftlichen Themen anzunehmen? Zu tun ist: Weg von der Rechtfertigungshaltung. Öffnen, Rausgehen, politisch agieren, Projekte initiieren. WIR machen die Normen! WIR müssen in die Verwaltung, ins Baumanagement!Nach all diesen Diskussionen änderte sich die Tischform ein letztes Mal. An einer schier endlosen Tafel servierten S...
Ballerina im Matsch

«Was sollen Studierende nach dem Architekturstudium können?» Das diskutierte ein eindrucksvolles Aufgebot an Lehrern, Moderatorinnen und Studierenden an einem Symposium der Hochschule Luzern – lustvoll und inhaltsschwer.

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