Das Video zur Ausschreibung finden Interessierte auf der Website der Architekturwoche Basel. Screenshot: Hochparterre

Open Call: RESERVOIR

Wie können wir dem Bestehenden einen neuen Zweck verleihen? Die Architekturwoche Basel lanciert einen Open Call zum Thema Transformation. Einsendeschluss ist der 22. März.

In ihrer Erstausgabe vor zwei Jahren forderte die Basler Architekturbiennale Designer*innen auf, ein Gebäude aus wiederverwendeten Materialien zu entwerfen. In der diesjährigen, zweiten Ausgabe befasst sie sich erneut mit den Auswirkungen der gebauten Umwelt auf die Klimakrise und stellt die umfassendere Frage nach der Transformation: Wie können wir dem Bestehenden einen neuen Zweck verleihen? Können wir das Vorhandene mit minimalem Aufwand und minimaler Energie anpassen und vermeintlich obsoleten Strukturen ein neues Leben einhauchen?

Die Architekturwoche Basel 2024 will die Klimakrise im lokalen Kontext diskutieren – mit räumlichem Engagement, Experimentierfreude und auf der Suche nach Fragen und Antworten mit greifbarer Wirkung. Der Ort dieser Erkundung ist eine verborgene Infrastruktur im Dreispitzareal in Basel: das RESERVOIR.

Der «Ort der Erkundung» liegt im Basler Dreispitzareal verborgen. Screenshot: Hochparterre

RESERVOIR
Das RESERVOIR, das heute als Parkhaus genutzt wird, wurde als Reaktion auf den Grossbrand in Schweizerhalle von 1986 errichtet. Die Becken des RESERVOIRS waren ursprünglich dazu gedacht, kontaminiertes Löschwasser nach grossen Industriebränden zurückzuhalten. Obwohl diese Becken ihren ursprünglichen Zweck verloren haben, bleiben sie zusammen mit dem Betonzylinder, der durch die Zufahrtsrampe gebildet wird, Teil der Struktur des Parkhauses. Das RESERVOIR bleibt kulturell und funktional mit der Geschichte des Gebiets verbunden.

Während des Spätsommers 2024 wird das RESERVOIR als Raum für Diskussionen, Ausstellungen und als Labor für Ideen und Experimente dienen. Die offene Ausschreibung richtet sich an visionäre Köpfe aus verschiedenen Disziplinen – nicht nur Architekt*innen, sondern auch Teams und Einzelpersonen aus transversalen Bereichen. Gesucht werden Konzepte für die Umgestaltung der verborgenen Infrastruktur – seien diese räumlich, ausstellungsbezogen oder mit Vorschlägen für neue Nutzungen.

INTERVENTION
Während der Architekturwoche, die vom 7. bis 14. September 2024 stattfindet, werden räumliche, kulturelle und soziale Interventionen mit den alltäglichen Nutzer*innen des RESERVOIRS koexistieren. Der Open Call ermutigt Architekt*innen und Planende, aber auch Künstler*innen, Kulturschaffende, Kollektive und sozial aktive Gruppen, interdisziplinäre Projekte einzureichen. Im Fokus stehen Ideen, die eine kurzfristige Realisierung ermöglichen und gleichzeitig eine langfristige Perspektive verkörpern, die sich mit spezifischen räumlichen Elementen, funktionalen Besonderheiten, neuen Nutzungen oder sozialen Interaktionen befasst.

Einsendeschluss: 22. März 2024, 17:59 Uhr MEZ, per E-Mail an reservoir@architekturwochebasel.ch.

Anforderungen: Die Bewerbung muss eine Datei mit den grundlegenden Informationen zur Teamzusammensetzung (Lebensläufe und Teamprofil) und ein PDF im Format A3 mit der Präsentation der Idee enthalten.

Prozedere: Die erfolgreichen Teilnehmer*innen der ersten Runde werden bis zum 5. April 2024 benachrichtigt. Die ausgewählten Teams nehmen an einer zweiten Runde teil, deren Ergebnisse während der Architekturwoche im RESERVOIR gezeigt werden.

Die Architekturwoche Basel freut sich auf Vorschläge, die das Potenzial bestehender Strukturen kreativ, anpassungsfähig und nachhaltig für die Zukunft erkunden.

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Kommentare

Wolfgang Hockenjos 16.02.2024 11:53
Es handelt sich bei diesem Open Call nicht um einen Architekturwettbewerb, sondern um einen offenen Aufruf für künstlerische Interventionen und Transformationsideen, die in einer einwöchigen Ausstellung gezeigt werden. Die kritisierten Honorare bewegen sich in einem gängigen Rahmen, die Kunstinstitutionen und Biennalen für solche Interventionen bezahlen können. Der Open Call richtet sich explizit nicht nur an Architekten und Ingenieure. Angesprochen sind auch Designer, Szenografen, Künstler, Wissenschaftler, Ökonomen, Fotografen, Entwickler, Kollektive, Soziologen, Kulturschaffende, sozial aktive Gruppen und Vereine…. Zusätzlich zur finanziellen Entschädigung erhalten die ausgelesenen Teams eine breite Sichtbarkeit während der Architekturwoche Basel und einer Sonderbeilage eines grossen deutsch Architekturmagazins. Ausserdem steht zu Materialisierung der Ideen ein Budget zur Verfügung. Ich hoffe meine Antwort konnte Ihre Fragen klären.
Paula Riccardi 15.02.2024 20:03
"Wie offene Ausschreibung richtet sich an visionäre Köpfe?" Bla bla. Sehr eigenartiger Open Call. Worum geht es genau? Wenn ich das richtig sehe, beträgt die Entschädigung für die Teams CHF 3000 und für dass Siegerteam 5K. Das ist Dumping. Brain drain. Hat der SIA das Verfahren geprüft? Daa werden junge teams ausgeblutet...
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