Richtung Geleise falten Esch Sintzel Architekten die Fassade auf, um Licht in die Wohnungen zu holen.
An der Zollstrasse beim Zürcher Hauptbahnhof bauen die SBB das kleine Gegenstück zur Europaallee. Den Wettbewerb für die Bürobauten gewinnt Made in aus Genf, jenen für die drei Wohnhäuser Esch Sintzel Architekten.
An der Zollstrasse entlang der Geleise beim Zürcher Hauptbahnhof realisiert die SBB das kleine Gegenstück zur Europaallee. Im Vergleich zum grossen Bruder nimmt sich das Vorhaben bescheiden aus: Drei statt acht Baufelder, sechs bis acht Geschosse und keine Türme, bezahlbare Wohnungen – zumindest jene der Genossenschaft Kalkbreite, die das Baufeld bei der Langstrasse überbaut. Der Wettbewerb dafür wird dieses Jahr entschieden, Abgabe ist Ende Februar. Bereits gekürt sind die Sieger der vorderen Baufelder, welche die SBB heute präsentierte. Die Genfer Architekten Made in bauen zwei Bürogebäude, deren ruhige Metall-Glas-Fassaden an Infrastrukturbauten der Bahn erinnern. Die Gebäude stehen direkt am Gleis 18 und stülpen sich mit einer Rundung über das Perron. So verschleifen die Architekten Bau und Bahn zu einer kräftigen Form. Richtung Sihlquaiunterführung setzt der Kopfbau mit den stehenden, zweigeschossigen Fenstern einen Akzent.Der Gestaltungsplan für die Zollstrasse beruht auf dem städtebaulichen Konzept von agps Architekten und dem Atelier Girot. Dieses sieht zwei neue Plätze vor: den Louis-Favre-Platz und den Negrelli-Platz, die ein Weg entlang des Gleisufers verbindet. Läden und Gastronomieflächen sollen Leben ins Erdgeschossen bringen, darüber entstehen auf dem zweiten Baufeld 140 Wohnungen. Den Wettbewerb dafür gewinnen Esch Sintzel Architekten. Ihr Projekt reagiert mit zwei unterschiedlichen Gesten auf die exponierte Lage: An der Zollstrasse verläuft die Fassade mit den markanten Backsteinpfeilern gerade, nur an den Ecken setzen Erker feine Akzente. Richtung Gleisfeld zacken die Häuser vor und zurück, um die Bewegung der Züge aufzunehmen und Licht in die tiefen Grundrisse zu bringen. Geschickt verknüpfen die Architekten Entrée, Wohn- und Schlafzimmer zu einer Raumabfolge, so dass viele der Wohnungen zweiseitig belichtet sind. Die SBB will die Mietwohnu...
Die kleine Europaallee
An der Zollstrasse beim Zürcher Hauptbahnhof bauen die SBB das kleine Gegenstück zur Europaallee. Den Wettbewerb für die Bürobauten gewinnt Made in aus Genf, jenen für die drei Wohnhäuser Esch Sintzel Architekten.
Andres Herzog 03.02.2015 13:50