Esch Sintzel Architekten lasen den Ort und kamen zu ungewohnten Schlüssen: Die zu erweiternde Schulanlage von Mettmenstetten liegt für sie «ausserhalb in der Mitte».
Esch Sintzel Architekten lasen den Ort und kamen zu ungewohnten Schlüssen: Die zu erweiternde Schulanlage von Mettmenstetten liegt für sie «ausserhalb in der Mitte», konkreter: auf dem Landstreifen zwischen den beiden Siedlungskernen, die zusammen die Gemeinde Mettmenstetten formen, somit also in deren Mitte, aber gleichzeitig ausserhalb des Dorfes. In dieser Widersprüchlichkeit würden die Potentiale und Herausforderungen der Aufgabe liegen, befanden die Architekten und formulierten für die Erweiterung der Schulanlage eine auf den ersten Blick ebenfalls widersprüchliche Vorstellung: Zentralität ohne Dichte. Will heissen: ein öffentlicher Ort, aber keine Ortsmitte im traditionellen Sinn. Eher schwebte den Verfassern ein «Bildungscampus mit Zentrumsfunktion» vor, für alle zugänglich, feinmaschig durchwegt, in parkartiger Umgebung. «Die Dichte, die ein so öffentlicher Ort wie das erweiterte Schulzentrum schafft», schrieben Esch Sinzel, «ist eine Dichte des Freiraums, nicht der Bauten.»Die Rhetorik ist hier vielleicht radikaler als das konkrete Projekt, aber zweifellos resultiert aus der luziden Herleitung ein Entwurf, dem man in Realität zutraut, von was immer wieder geschrieben wird: einen Ort zu schaffen. In der Fortschreibung der Idee der Pavillonschule stehen die Schulbauten «im Park», begleiten den reichhaltigen Aussenraum, der seinerseits die Bezüge zur Nachbarschaft sucht und so die beiden Ortsteile von Mettmenstetten miteinander verflicht. Die bauliche Verdichtung findet gleichwohl statt: Im Norden des «Campus» entsteht eine neue Doppelturnhalle, in deren oberstem Geschoss die Tagesstruktur untergebracht ist, im Süden das neue Primarschulhaus. Die bestehende «Alte Sennerei» an der Parzellengrenze erhält zur Schulanlage hin eine vorgelagerte Raumschicht und wird zum Begegnungsort: Einbezug der Geschichte statt «Tabula-Rasa»-Haltung, befinden die Ve...
Dichte des Freiraums, nicht der Bauten
Esch Sintzel Architekten lasen den Ort und kamen zu ungewohnten Schlüssen: Die zu erweiternde Schulanlage von Mettmenstetten liegt für sie «ausserhalb in der Mitte».
Marcel Bächtiger 27.06.2017 12:13