Aussenperspektive

Schulanlage Felsberg Luzern: «Verspielte Formensprache»

Menzi Bürgler Architekten gewinnen den Projektwettbewerb für den Ausbau der Schulanlage Felsberg Luzern. Die Architekten wählen für Hochparterre zwei Visualisierungen und vier Pläne aus und beantworten unsere drei Fragen.

Menzi Bürgler Architekten gewinnen den Projektwettbewerb für den Ausbau der Schulanlage Felsberg Luzern. Oliver Menzi und Philippe Bürgler wählen für Hochparterre zwei Visualisierungen und vier Pläne aus und beantworten unsere drei Fragen.


Was ist die Erfindung am Siegerprojekt?

Oliver Menzi und Philippe Bürgler: Der Entwurf basiert mehr auf einer Findung als auf einer Erfindung, denn es galt mit der Wettbewerbsabgabe eine angemessene Balance zwischen Erhalten und Weitergestalten der bedeutenden Schulanlage aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu finden. Das Projekt wertet die vorhandene Situation mittels feinen Eingriffen in den Bestand und die Umgebungsgestaltung sowie der Platzierung eines Ersatzneubaus inmitten des attraktiven historischen Baumbestandes auf. Das äussere Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Arrangements mit den zweigeschossigen Schulpavillons, dem Singsaal und der Turnhalle kann durch eine entsprechende Aufteilung des neuen Raumprogramms ohne verunklärende Anbauten erhalten werden. Der Neubau nimmt die verspielte Formensprache des Bestandes bewusst auf und fügt sich so selbstverständlich in die Gesamtanlage ein.


Wie verhält sich das Projekt zur Umgebung?

Die parkähnliche Gartenanlage an exponierter Lage im Stadtbild von Luzern ist ein besonderes Merkmal der Schulanlage und trägt wesentlich zur Identität des Ortes bei. Das bestehende Wegsystem, das die verschiedenen Gebäudeeinheiten mit ihren unmittelbar vorgelagerten Pausenplätzen verbindet, wird weitergeführt. Während die Klassenpavillons aufgrund ihrer Ausrichtung eine enge Beziehung zum Park eingehen, ermöglicht die allseitige Orientierung des Neubaus sowohl Ausblicke in die umliegenden Baumkronen und die Gartenanlage als auch über die Stadt und den See.


Wo lagen die grössten Schwierigkeiten im Wettbewerb?

Eine grosse Hürde stellte die Integration eines zeitgemässen Schulbetriebes mit neuen funktionalen Abläufen in die starke und eigenwillige Struktur des Bestandes dar. Weiter durften die an den Neubau grenzenden und geschützten Mammutbäume weder in den Wurzelbereichen noch in den Baumkronen verletzt werden, was die Form des Gebäudes mit seinen zueinander leicht verdrehten und zurückspringenden Geschossen entscheidend mitgeprägt hat.

Gesamtsanierung und Ausbau Schulanlage Felsberg, Luzern

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren mit 12 Architektenteams für die Baudirektion der Stadt Luzern.
– 1. Rang: Menzi Bürgler Architekten, Zürich, mit Andreas Geser Landschaftsarchitekten, Zürich, Thomas Boyle + Partner, Zürich, und BSP Energie, Zürich.
– 2. Rang: MET Architects, Basel.
– 3. Rang: Armando Meletta + Ernst Strebel Architekten, Luzern.
– 4. Rang: Dorji Sigrist Architekten, Luzern.
– 5. Rang: MMJS Jauch-Stolz Architekten, Luzern.
 

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Kommentare

Promotzijn 23.02.2011 00:11
Jugendsrafanstalt! Posttraumatische Selbsttherapie unbedarfter Architekten, denen man als Kind die Spielsachen weggenommen hat!
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