Die Schul- und Sportanlage steht in einem landschaftlich attraktiven Gebiet, weshalb die Turnhalle unter der Terrasse angeordnet wurde. Fotos: René Dürr
Im Auftrag von Heliobus

Viel Tageslicht unter dem grossen Platz

Begehbare, nahtlos in Böden eingebaute Oberlichter bringen viel Licht in darunterliegende Räume, ohne dass dabei die Nutzung der Bodenfläche geschmälert wird.

In den letzten gut zwanzig Jahren ist im Ried auf dem Gemeindegebiet von Köniz ein neues Wohnquartier entstanden. Ein weiterer Wachstumsschub ist an dieser ausgezeichneten Lage – im Grünen und doch ganz in der Nähe von Bern – im Gang. Am Übergang von den bestehenden Siedlungen und einer historischen Häusergruppe zu den geplanten Neubauten realisierte die Gemeinde Köniz nach Plänen von Büning-Pfaue Kartmann Architekten ein Schulhaus mit Sportanlagen. Das winkelförmige, von einem gefalteten Dach überspannte Gebäude bildet gleichsam ein Gelenk zwischen den unterschiedlichen Quartierteilen. In seinen Dimensionen und seiner Ausgestaltung nimmt es die Massstäblichkeit des Quartiers auf. Einzig die Turnhalle, die sich weder aufgliedern noch falten lässt, hätte diesen Massstab gesprengt. Also gruben die Architekten das grosse Volumen kurzerhand in den Boden ein. Einzig an der einen Seite ragt sie als Sockel der ganzen Schulanlage aus dem Boden, und ein Fenster gestattet den Blick nach draussen.

Die nahtlos eingebauten begehbaren und teils sogar befahrbaren Oberlichter ermöglichen die uneingeschränkte Nutzung der Terrasse.

Die Lichtstärke von 300 Lux ermöglicht einen Turnbetrieb ohne zusätzliches Kunstlicht.


Eine Turnhalle unter dem Boden ohne Tageslicht? Natürlich nicht, denn auf der Halle steht ja kein Gebäude. Vielmehr liegt darauf eine offene Terrasse, die gleichzeitig Vorplatz und Pausenraum für die Schule ist. Problemlos liess sich hier die Betondecke mit Oberlichtern perforieren. Aufbauten waren auf der Terrasse jedoch tabu, sodass eine Lösung mit begehbaren Oberlichtern gefunden werden musste. Bereits im Wettbewerb nahmen die Architekten Kontakt mit der Firma Heliobus auf, um die nötigen Abklärungen betreffend die gleichmässige Ausleuchtung der Halle und die entsprechenden Tageslichtberechnungen zu machen. Gefordert war nämlich ein Lichttransmissionswert, der tagsüber den ganzjährigen Betrieb ohne zusätzliches Kunstlicht zulässt. Das heisst, auf der Bodenfläche der Halle muss ein Wert von 300 Lux erreicht werden.

Eingebaut wurden schliesslich 24 Oberlichter des Produkts Glassfloor. Diese begeh- und teilweise auch befahrbare Bodenverglasung kann nahtlos in eine Fläche mit einem beliebigen Belag eingebaut werden. Extra klares Glas sorgt für einen grossen Einfall von farbneutralem Licht. Ein Innen- und ein Aussenrahmen gewährleisten die Formstabilität – sodass im Glas keine Spannungen entstehen – und eine hohe Widerstandskraft gegen äussere Einflüsse. 

Tragkonstruktion und begehbare Bodenverglasung sind präzise aufeinander abgestimmt.

Die Systemlösung mit passendem Dämmrahmen dazu ist schnell verbaut und abgedichtet.


Die Architekten der Schul- und Sportanlage Ried entwickelten die Flachdachfenster gemeinsam mit den Fachleuten von Heliobus in St. Gallen, sodass Bauprojekt und Glassfloor-Oberlichter passgenau aufeinander abgestimmt werden konnten. So wurde ein spezieller Dämmrahmen hergestellt, der mit unterschiedlichen Höhen auf die Tragkonstruktion der Decke reagieren konnte. Massgefertigt auf den präzisien Sichtbeton hat Heliobus auch die Glassfloor-Zarge, sodass auch ästhetisch alles perfekt aufeinanderpasst. Und schliesslich hat Heliobus die 24 Oberlichter auch eingebaut. Davon sind acht entlang der Fassade befahrbar mit bis zu 3,5 Tonnen für das Gefährt zur Fassadenreinigung. Dank den im Werk hergestellten Fertigteilen können die Oberlichter schnell eingebaut werden, was die Unfallgefahr vermindert und die Halle darunter schon frühzeitig zumindest provisorisch abdichtet. Wie gut die Flachdachfenster auf das Gebäude abgestimmt sind, zeigt sich nicht nur beim Blick von unten auf die Hallendecke, sondern auch auf der Terrasse darüber: Passgenau sind die rechteckigen Glasfelder in den Bodenbelag aus Betonplatten eingefügt. 

Neu im Angebot: die begehbare Brandschutzverglasung Glassfloor Firestop ist VKF-zertifiziert bis zur höchsten Brandschutzklasse REI120-RF1.


Was bei der Sporthalle in Ried nicht nötig war, Heliobus aber neuerdings auch anbieten kann, ist eine begehbare, VKF-zertifizierte begehbare Brandschutzverglasung der höchsten Brandschutzklasse: Glassfloor Firestop. Diese wurde vor allem für grosse öffentlich zugänglich Bauten mit viel Publikumsverkehr entwickelt, bei denen Fluchtwege länger und brandschutzmässig besonders anspruchsvoll sind. 


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.
 

Schul- und Sportanlage Ried, Niederwangen (Köniz BE)
Bauherrschaft: Gemeinde Köniz
Architektur: Büning-Pfaue Kartmann Architekten, Basel 

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