Die Nummer Zwei steht – und ist die Nummer eins: Der Roche-Turm in Basel ist das höchste Haus der Schweiz. Fotos: Silesia711 / Wikicommons

Das 200 Meter hohe Wohnbüro

Der Tages-Anzeiger gratuliert Roche zu seinem neuen Superlativ-Turm von HdeM. Kritik? Gibt’s nur ganz vorsichtig an der fehlenden Nutzungsmischung von Hochhäusern im Allgemeinen.

Ob das zweite Roche-Hochhaus es auch aufs Cover des Tages-Anzeigers geschafft hätte, wenn es 27 Meter weniger hoch wäre? Die Superlative kommen in den ersten beiden Sätzen: Mit 205 Metern das höchste Hochhaus der Schweiz. Der Lift macht sieben Meter pro Sekunde und ist natürlich der schnellste im Land. Es folgen weitere Alleinstellungsmerkmale, wenn auch mehr qualitativer Art, Stichwort: neue Bürokultur. Grossräume mit Ausblick in drei Länder, mit Sesseln, Bistrotischen und Hängeschaukeln. Laut Tagi «ein Wohnbüro in dezenten Farben, bei dem nur das Sofa fehlt.» Die Erfindung von Herzog & de Meuron, die schon den etwas weniger hohen Nachbarturm prägt: Zwei oder drei Etagen sind zu Clustern zusammengefasst, mit einer Wendeltreppe verbunden und mit einem gemeinsamen hohen Raum mit Kücheninsel und Terrasse als Treffpunkt. Der Austausch unter den 3200 Angestellten auf den 47 Etagen des Turms, so die Botschaft, stand im Vordergrund. Schliesslich folgt noch ein weiteres Superlativ: Das Hochhaus sei das «energieeffizienteste der Welt». Dank verbesserter Technik verbrauche es 10 Prozent weniger Energie als der Vorgängerbau. Geheizt wird mit Abwärme der benachbarten Roche-Produktion, gekühlt mit Grundwasser. ETH-Professor Sacha Menz lobt im Interview mit dem Tages-Anzeiger das Hochhaus als städtische Bauform der Zukunft und plädiert für eine «wohlwollende Balance» unterschiedlicher Lebensräume. Bei den heutigen Hochhäusern vermisst er das: «Die produktive Mischung von gewerblich-öffentlichem Raum, Gemeinschaftsräumen und Wohnen würde ich als ‹das gestapelte Quartier› bezeichnen. Danach sollte man sich orientieren. Für mich ist die Monofunktionalität ein tötendes Argument.»   Weitere Meldungen:   -       NZZ: Dialma Jakob Bänziger ist tot. Der Ingenieur schuf rund 500 Brücken, darunter den Hardturm-Viadukt in Züri...
Das 200 Meter hohe Wohnbüro

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