Max Frisch wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden.

Max Frisch poltert gegen die Architektur der Postmoderne

Vor 25 Jahren griff Max Frisch in einer bisher unveröffentlichten Polemik die Architektur der Postmoderne an. Der «Tages-Anzeiger» druckt den Text in einer gekürzten Fassung ab.

«Architektur als Konditorei in Eisenbeton», schrieb Frisch über den damals in Bau befindlichen Bahnhof Stadelhofen. Er nimmt Calatravas Bauwerk als Anlass, um grundsätzlich gegen die postmoderne Architektur Stellung zu beziehen. «Bemerkenswert an seinen Ausführungen ist dabei weniger der heftige Tonfall, als vielmehr die Verbindung, die er zwischen der Architektur und der Gesellschaft herstellt», so der «Tages-Anzeiger». «Die Postmoderne verziert eine Gesellschaft, die sich nicht mehr erkennen will», wettert Frisch und spricht sogar von einer «Bauweise einer Epoche der Anti-Aufklärung».

Weitere Meldungen:

– 40 Millionen Franken kostete der Ausbau des Bahnhofs Stettbach in Zürich. «Doch für die Reisenden sind die Dächer zu klein und die Wege zu umständlich», berichtet der «Tages-Anzeiger». Die Pendler sprechen von Fehlplanung.

– An einer Hausfassade am Zürcher Sihlquai prangt noch immer der Schriftzug einer einstigen Zigarettenfabrik. Das Werberelikt von 1945 gilt als wichtiger Zeitzeuge, doch schützen will ihn die Stadt nicht. Ein Bericht im «Tages-Anzeiger».

– Das 1975 erbaute Dolder Waldhaus in Zürich wird abgebrochen. Der Betonblock soll einem neuen Viersternehotel weichen, schreibt der «Tages-Anzeiger». Ein Architekturwettbewerb ist bereits in Gang.

– Das WEF in Davos brachte Geld und Gäste in die Stadt, Hotels und Restaurants waren knallvoll. Kein Wunder wird derzeit ein hochtrabendes Hotelprojekt nach dem andern lanciert. Der «Tages-Anzeiger» stellt das geplante Hotel Stilli Park vor und mahnt: «Die Rechnung wird nicht überall aufgehen.»

– Die St. Jakobshalle in Basel soll für 87 Millionen Franken umgebaut werden und neu 9100 Besucher beherbergen. Dabei galt bisher ein Ausbau auf 11'000 Plätze als unumgänglich, meint die «Basler Zeitung» und spricht von der Quadratur des Kreises.

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