Revidiertes Raumplanungsgesetzt und Masseneinwanderungsinitiative: SVP-Nationalrat Albert Rösti und Landschaftsschützer Raimund Rodewald sind keiner Meinung.

Kontingente für Bauzonen oder Menschen?

Landschaftsschützer Raimund Rodewald ärgert sich in «Der Bund» über SVP-Nationalrat Albert Rösti. Das Nein zum Bevölkerungswachstum gepaart mit einem Ja zum Bauzonenwachstum sei bizarre «Argumentationsakrobatik» und ignoriere das neue Raumplanungsgesetz.

SVP-Nationalrat Albert Rösti scheine das neue Raumplanungsgesetz (RPG) «bereits vergessen zu haben», schreibt Raimund Rodewald heute in «Der Bund». Der Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz nimmt Bezug auf das Interview mit Rösti von gestern im gleichen Blatt. Er kritisiert die «Arumentationsakrobatik» Röstis und seinen «Spagat», der Einwanderungsbegrenzung mit einem Aufruf für Wachstum überall und bei voller Gemeindeautonomie zu verknüpfen suche. Sein Vergleich der Bergbauernfamilie mit ausländischen Arbeitskräften, die nicht in die Stadt und in die Schweiz ziehen sollten, sei «bizarr».

Rodewald macht sich stark für Wachstum innerhalb der bestehenden Siedlungsgrenzen. «Gerade der Kanton Bern muss seine heute verstreute Siedlungsstruktur teuer bezahlen», so Rodewald. Die private Kapitalvermehrung durch Einzonungen stehe im krassen Gegensatz zur hoch subventionierten Verkehrsinfrastruktur. Insbesondere die ländlichen Gewerbezonen – «zu 30 Prozent unüberbaut, völlig überdimensioniert und am falschen Ort» – seien zugunsten des Kulturlandes zu reduzieren.

Am Ende kommt Rodewald, seinerseits «Spross einer deutschen Wirtschaftsflüchtlingsfamilie», auf den Rösti-Spagat zurück. Er steht doppelt auf der anderen Seite und verkündet seine Devise: «Kontingente für den Verbrauch von Boden und Energieressourcen ja, Kontingente für Menschen nein.»

Weitere Meldungen:

– 56 «Ballerinas» vor dem Opernhaus: Diese Woche kommen die ersten Roteichen und Tulpenbäume auf den Zürcher Sechseläuftenplatz. Die «NZZ» berichtet über 100 Stühle, 56 Bäume und ein Wasserspiel.

– Dichtestress als «Gottesgeschenk für die SVP»: Die «Weltwoche» analysiert die Rolle der linken und wirtschaftskritischen Journaille bei der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative. Seit der EWR-Abstimmung 1992 habe keine SVP-Initiative soviel Wohlwollen erfahren.

– Hoch hinaus: Der «Tages-Anzeiger» bespricht die Zimraum-Studie zur «Akzeptanz städtischer Dichte». Die Zürcher Innenstädter würden auch achtgeschossig wohnen, sofern es günstig ist. Die Aussenquartierler dagegen schätzen die grüne Lockerheit.

– «Das Leere und das Unsichtbare»: 150 Jahre diplomatische Beziehung und hochstehende Plakatkunst zeichnen die Schweiz und Japan aus. Wie die «NZZ» berichtet, ist dies Grund genug für eine Ausstellung über japanische Plakate im Zürcher Museum für Gestaltung.

– Der Obertor-Turm droht einzustürzen. Wie «Die Südostschweiz» berichtet, muss das Churer Wahrzeichen dringend renoviert und statisch abgesichert werden.

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