So könnte man leben und wohnen in Zürich West: Visualisierung der Arbeitsgruppe «Josef will wohnen»

Motion eingereicht: «Josef will wohnen» wird konkret

Die im Hochparterre publizierten Ideen tragen Früchte: Eine breit abgestützte Motion verlangt die Realisierung von mindestens 300 gemeinnützigen Wohnungen auf dem Josef-Areal.

Im Oktober präsentierten wir in «Hochparterre» die Vorschläge der Arbeitsgruppe «Josef will wohnen». Zwei Monate trägt die publizistische Initiative bereits Früchte: Eine breite politische Allianz von SP, Grüne, GLP, AL und Die Mitte/EVP hat im Zürcher Gemeinderat eine Motion eingereicht. Sie verlangt – zusätzlich zu den bereits projektierten Alterswohnungen – die Realisierung von 300 gemeinnützigen Wohnungen und Gewerberäumen auf dem Josef-Areal. Die Links-Mitte-Allianz verfügt im Gemeinderat über eine Zweidrittelsmehrheit. 

«Die Motion», schreibt der Tages-Anzeiger heute, «ist ein direkter Angriff auf die Pläne des Stadtrats, insbesondere des zuständigen Hochbauvorstehers André Odermatt (SP). Der Stadtrat möchte auf dem rund 20’000 Quadratmeter grossen Areal, wo bisher eine Kehrichtverbrennungsanlage stand und das der Stadt gehört, ein Hallenbad bauen, einen Quartierpark, einen Werkhof, ein Alterszentrum mit 120 Plätzen sowie rund 135 Alterswohnungen. Ansonsten sollen keine Wohnungen entstehen.»

Wie in Hochparterre dargelegt wurde, wurden das Fehlen von Wohnungen im bisherigen Entwicklungskonzept mit den Vorgaben des Zonenplans begründet: Weil die Stadt auf dem Josef-Areal einst die Zentralwäscherei, verschiedene Werkgebäude und die Kehrichtheizzentrale errichtete, liegen die Grundstücke in der Zone für öffentliche Bauten, wo Wohnnutzung nicht erlaubt ist. Eine Umzonung des unterdessen frei gewordenen Grundstücks wäre allerdings durchaus möglich. Der viel zu tiefe Wohnanteil in Zürich West, die notorische Wohnungsknappheit in der ganzen Stadt und das in der Verfassung festgeschriebene «Drittelsziel» (ein Drittel gemeinnütziger Wohnungen bis 2050) lassen an der Dringlichkeit wenig Zweifel. Es bleibt deshalb nicht nachvollziehbar, warum die Stadt Zürich auf einem stadteigenen Grundstück an bester Lage keine Wohnnutzung ermöglicht.

«Die Umzonung ist eine Frage des politischen Willens», heisst es auch in der Motion. «Der Richtungsentscheid muss deshalb durch den Gemeinderat jetzt gefällt werden.»

 

 

 

 

 

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