Fläschs Bergüberblick: Der dichte lockere Kern, der lockere dichte Gürtel Fotos: Köbi Gantenbein

Fläscher Postkarte #1: Bergblick

Auch Jakob kann nicht in die Fremde reisen, darum spaziert er in der Nähe und schreibt Postkarten über Landschaft, Architektur, Kunst und Design seines Dörfleins Fläsch. Heute: Der Bergüberblick.

 

Ringsum hohe Berg, unten das Dörflein. Der Überblick frägt: Ist Raumplanung eine Kunst der Vergangenheit, als die Vorfahren virtuos verdichten konnten? Sie mussten es, denn jeder Quadratmeter Dichte vergrösserte die Flur und linderte den Hunger. Jedes Haus in Fläschs Dorfkern ist ins andere geschachtelt. Schön, die Dachlandschaft, die Vor- und Rücksprünge, die immer anderen Kuben. Stark die Strassenräume von Fassade zu Fassade, asulaufend in Plätze. Planer war das Erbrecht, kein Dipl.Ing.Geometer. Um den Kern legte dieser den Speckgürtel für die Einfamilienhäuser. Der Gemeindevorstand aber bremste über Jahre dessen Wachstum und wollte das Mehrfamilienhaus. Es ist geraten, so dass am Rand des Dorfes in den letzten Jahren drei für den ländlichen Raum stattliche Quartiere mit ländlich sittlichen Klötzen entstanden sind, ausgenutzt bis in die Dachgauben. Das stellt denn auch die Verdichtungsrechnung richtig – in den neuen Häusern leben fast gleich viele Menschen wie im Dorfkern, wo Jakob wohnt in einem alten Haus mit einem Torkel, einem nicht mehr gebrauchten Stall und zwei Gärten. ...
Fläscher Postkarte #1: Bergblick

Auch Jakob kann nicht in die Fremde reisen, darum spaziert er in der Nähe und schreibt Postkarten über Landschaft, Architektur, Kunst und Design seines Dörfleins Fläsch. Heute: Der Bergüberblick.

 

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