Die Macherinnen und Macher von Hochparterre im Sommer 2022. Einiges hat sich seither verändert, geblieben ist die Lust am Journalismus. Fotos: Jonas Weibel

Unsere Baustelle

Seit diesem Jahr ist Hochparterre soziokratisch organisiert. Das stärkt die Beteiligung aller. Gleichzeitig verlassen uns langjährige Redaktionsmitglieder, und ein ehemaliges kehrt zurück.

Das vergangene Jahr war turbulent für Hochparterre. Im Zentrum stand die Frage, wie unser Unternehmen geleitet werden soll. Hierarchisch mit einer Geschäftsleitung an der Spitze? Oder in einer Kreisstruktur mit geteilter Verantwortung? Weil wir uns nicht einig waren, nahmen wir uns Zeit zum Diskutieren. Die Organisationsexpertin Jeanette Herzog unterstützte uns moderierend und beratend. «Wir führen uns selbst», heisst das Ergebnis aus diesem Prozess. Davon ausgehend, haben wir gemeinsam eine zu unserem Betrieb passende Organisationsstruktur entwickelt.

Seit Januar 2024 arbeiten wir in einer Kreisstruktur auf soziokratischer Basis. Für Geschäftsbereiche und Führungsaufgaben sind nicht mehr Einzelne oder die Geschäftsleitung zuständig, sondern Arbeitsgruppen. Sie entwickeln die Strategie, unsere Inhalte oder die Unternehmenskultur und betreuen Geschäftsbereiche wie Marketing, Finanzen, Personal oder Infrastruktur. Konsens ist ideal, aber auch Konsent reicht, um in der Gruppe Beschlüsse zu fassen. Grosse Entscheidungen fällt die Betriebsversammlung, der wie bis anhin alle 24 Mitarbeitenden angehören. Die Geschäftsleitung führt die Fäden zusammen und behält den Überblick.

Die Umstellung ist kein Sonntagsspaziergang, aber sie erfüllt uns mit Elan. In der neuen Konstellation packen wir zentrale Projekte an, etwa die Einführung eines neuen Publishing-Systems und ein Redesign. Daneben entwickeln wir neue Publikations- und Veranstaltungsformen. Und an etwas halten wir fest: am kritischen, unterhaltsamen und unabhängigen Qualitätsjournalismus, für den der Name Hochparterre seit 35 Jahren steht.

Schliesslich soll auch unser zahlendes Publikum wachsen. Wie die meisten Medienunternehmen ist Hochparterre mehr denn je auf seine Leserinnen und Leser angewiesen, weil die Inseratezahlen sinken und die Papierpreise steigen. Doch als Kleinunternehmen sind wir wendig und gewohnt, uns eigene Wege durch den Medienmarkt zu bahnen. Kompetent unterstützt werden wir dabei vom Verwaltungsrat mit Regula Schneider, Wanja Bont und Christian Keller.

Verändern wird sich demnächst auch die Redaktion, weil Rahel Marti und Werner Huber Hochparterre nach mehr als 20 Jahren verlassen. Werner Huber, Architekturredaktor, Geschäftsleiter und «Mister Architekturführer», macht sich im Sommer als Architekturpublizist selbständig. Rahel Marti, Redaktorin, Geschäftsleiterin und «Frau Raumplanung», wird im Herbst Co-Geschäftsleiterin der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. Bereits im Mai feiern wir aber auch eine Rückkehr: Palle Petersen hat anderthalb Jahre lang die Nachhaltigkeitsabteilung bei Herzog & de Meuron geleitet. Nun wird er Hochparterre als Redaktor weiter prägen.

Nach all den Turbulenzen freuen wir uns auf die lustvolle Zusammenarbeit in neuer Konstellation und Frische. Wir sind stolz darauf, die unabhängige, relevante und überraschende Stimme in Architektur, Raumplanung, Landschaft und Design zu sein – getragen von 24 Menschen, die von Redaktion über Grafik, Produktion, Marketing und Verkauf bis hin zu Verlagswesen und Administration alles selbst machen.

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Kommentare

Ties 18.04.2024 14:12
Freue mich auf deiner Rückkehr Palle!
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