Die Lichtgestalterin

Design als Weg, die Welt zu deuten, eine Firma zu gründen und Beziehungen zu pflegen: Die Monografie über Rosmarie Baltensweiler zeichnet ihr unkonventionelles Leben nach.

Design als Weg, die Welt zu deuten, eine Firma zu gründen und Beziehungen zu pflegen: Die Monografie über Rosmarie Baltensweiler zeichnet ihr unkonventionelles Leben nach.

Die Leuchten, deren Gestaltung Rosmarie Baltensweiler  während knapp 70 Jahren verantwortete oder begleitete, erkennt man leicht als zu einer Familie gehörig. Schliesslich sind sie alle am selben Ort und unter verwandten Händen entstanden. Doch Entwurf, Lichttechnik, Produktion und Vertrieb veränderten sich zwischen 1950 und 2018 stark – und damit auch das Rollenbündel, das Rosmarie Baltensweiler für sich entwickelte. Anhand der Art und Weise, wie sie das tat, lässt sich am besten beschreiben, was sie als Designerin ausmachte in einer Zeit, in der es höchst ungewöhnlich war, sich nicht mit der Rolle als Ehefrau und Mutter zu begnügen. Die Ausbildung zur Innenarchitektin an der Zürcher Kunstgewerbeschule bildete dafür die Basis. Bei Max Bill arbeitete Rosmarie Schwarz als junge Gestalterin, bevor sie 1952 mit Rico Baltensweiler ein Designatelier gründete; die legendäre Leuchte ‹Type 600› markierte den Start. Im Chalet in Ebikon wurde mit der wachsenden Familie gelebt und gearbeitet. Die Nähe zur Fertigung beförderte die Designqualität. Rosmarie Baltensweiler wuchs in die Rolle der Unternehmerin, die auch zuständig war für die Familie und den grossen Freundeskreis. Und die nach Rico Baltensweilers frühem Tod 1987 das Familienunternehmen weiterführte. Stets verknüpfte sie die Arbeit am Detail – in Entwurf und Produktion – mit einem ganzheitlichen Blick auf das Licht und seine Funktion im Raum. Für die «Bauhäuslerin im Geiste», als die sie sich verstand, waren Technik und Gestaltung keine Gegensätze. Der sorgsame Umgang mit Ressourcen war Pflicht, die Sorge um die Umwelt gross. ###Media_9### Im Jahr 2019, ein knappes Jahr vor ihrem Tod, erfuhr Rosmarie Baltensweiler die späte Ehrung mit dem vom Bundesamt für Kultur verliehenen Grand Prix Design. Das haben ihre Nachkommen als Anlass genommen für ein grossangelegtes Buchprojekt. ‹Rosmarie Balte...

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