Der Export der Schweizer Textilindustrie ist 2010 erneut um 7.5 Prozent, die Wertschöpfung der Branche um 1.6 Prozent gesunken.

Textilindustrie bedroht

Der Frankenkurs steigt. Bei einem Exportanteil von 85 Prozent und tiefen Margen sehen sich die Schweizer Textilunternehmen mit grossen Mindererträgen konfrontiert. Jetzt fordern sie Unterstützung vom Bund.

Der Frankenkurs steigt. «Die Textilwirtschaft gehört zu den besonders stark betroffenen Branchen», schreibt der Textilverband Schweiz (TVS) in einer Medienmitteilung. Bei einem Exportanteil von 85 Prozent und tiefen Margen würden die Unternehmen mit grossen Mindererträgen konfrontiert. Diese Entwicklung trifft die Schweizer Textilindustrie in einer ohnehin schwierigen Phase: Der Export ist 2010 erneut um 7.5 Prozent, die Wertschöpfung der Branche um 1.6 Prozent gesunken. Hinzu kommt, dass die textile Kette zunehmend internationalisiert wird, was zu einem Anstieg der Zollkosten führt. Nun erwartet der TVS von der Schweizer Nationalbank und dem Bund Massnahmen um diese Situation zu entschärfen. Und hat bereits eigene Vorschläge parat: «Möglich wäre ein Überbrückungsfonds für die Exportindustrie einzurichten oder aber eine Teilanbindung des Schweizer Frankens an den Euro», steht in der Meldung. «Andernfalls ist eine Auslagerung der Produktion kaum zu vermeiden», warnt der TVS. Seit Jahren befindet sich die Textilindustrie auf einem eigentlichen Sinkflug. Wird das textile Gewerbe zu einem Luxus, den wir uns zukünftig leisten? «Wenn die Textil- und Bekleidungsindustrie mittel- und langfristig in der Schweiz überleben soll, sind Massnahmen erforderlich», steht im Pressetext. Oder aber es finden sich immer wieder listige Köpfe, die ihre angestammten Produkte weiterentwickeln und damit konkurrenzfähig bleiben.

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