Ein Montagmorgen an der Gerechtigkeitsgasse in Zürich. In Frédéric Dedelleys Atelier standen Modellbaureste für die Kartonsammlung bereit, als er bemerkte: interessante Formen, auf die er nicht käme, möchte er sie entwerfen. «Daraus muss ich etwas machen», dachte er. Anstatt die Reste zu entsorgen, fotografierte und sammelte er sie. Vier Jahre später lud ihn das Sitterwerk in St. Gallen zu einem Aufenthalt ins Atelierhaus ein. Dort gab es einen 3-D-Drucker, mit dem er experimentieren wollte. Es war der Moment, die Kartonidee wieder aufzunehmen: Er digitalisierte die Abschnitte, rotierte sie an ihren Vertikalen, generierte aus den Flächen Volumen. Einige Teile reproduzierte er mit dem 3-D-Drucker. Sie sollten als Repertoire für künftige Entwürfe dienen.Dann ruhte das Projekt ein weiteres Jahr, bis ihn letzten Herbst Giovanna Lisignoli und Martin Rinderknecht in der Ausstellung ‹Hello Today› einluden, das vergangene Jahr zu reflektieren. Dedelley thematisierte die Diskussion um Design und Kunst: «Spielerisch, nicht zu akademisch», sagt er. So habe er seine Arbeit mit einem Augenzwinkern bezeichnet: ‹Objets à fonction indeterminée› – Objekte mit unbestimmter Funktion.Von seiner ersten Auseinandersetzung mit den Rotationskörpern hatte er gelernt, dass die Volumen sehr komplex werden können. Doch die einfachen Formen interessieren ihn mehr. Sie bleiben lesbar und scheinen eine Funktion zu erfüllen. Er konzentrierte sich deshalb auf drei einfache Formen und definierte Regeln: Jede Form rotierte er entlang all ihrer geraden Konturen. So sind aus drei Formen schliesslich elf Körper entstanden, die er von einem Polymechaniker aus Aluminium drehen und fräsen liess. Anschliessend wurden die Objekte in drei verschiedenen Farben eloxiert – als Dreierserie, dem Verkaufspreis wegen: «Ganz der Industriedesigner halt», kommentiert er diesen Entscheid. Durch ein zusätz...