Meinungsbildung der Stimmbürgerin und des Stimmbürgers: Die ‹Erläuterungen des Bundesrates› erklären Abstimmungsvorlagen. Fotos: Cortis & Sonderegger

Bundesrot und aufgeräumt

Gestalterisch hat das Abstimmungsbüchlein des Bundes Staub angesetzt. Das grafische Konzept stammt aus dem Jahr 2003. Zeit für ein Redesign, fand die Bundeskanzlei und richtete einen Wettbewerb aus.

Die Agentur Wirz hat das Abstimmungsbüchlein des Bundes zugänglicher gestaltet. Eilige finden das Wichtigste auf einer Doppelseite. Die Komitees bekommen mehr Gewicht.Voraussichtlich im September flattert erstmals die aufgefrischte Publikation in die Haushalte. Wer nicht genau hinschaut, könnte die Veränderungen leicht übersehen. Auch das aufgefrischte Abstimmungsbüchlein wird rot zwischen den Unterlagen hervorleuchten. ‹Bundesrot›, präzisiert René Lenzin, stellvertretender Leiter der Sektion Kommunikation bei der Bundeskanzlei. Die Kanzlei ist Herausgeberin und Chefredaktion der ‹Erläuterungen des Bundesrates›, wie sie korrekt heissen. Die Inhalte stammen von den Komitees und von den Departementen, die das neue Gestaltungskonzept begleiteten. Den Druck der mehr als 5,5 Millionen Exemplare organisiert das Bundesamt für Bauten und Logistik.Gleich lange SpiesseDas Abstimmungsbüchlein leistet unauffällig und weitgehend klaglos seine Dienste. Es informiert viermal jährlich über die Vorlagen in Kürze und im Detail, vermittelt die Argumente von Bundesrat und Parlament, von Referendums- oder Initiativkomitee, und es enthält den Abstimmungstext. Das sollte auch im neuen Kleid so bleiben. Mit einer gewichtigen Änderung, regte die Bundeskanzlei an: Neu sei den Argumenten von Bundesrat und Komitees mit eineinhalb Seiten gleich viel Platz einzuräumen. Das ist keine Zeilenschinderei, sondern ein politisches Signal. Die Bundeskanzlei überzeugte Ende 2017 den Bundesrat, sein Privileg aufzugeben. Bisher standen ihm zwei Seiten für seine Argumente zur Verfügung, mehr als den Komitees. Ein Umstand, der ab und zu für Kontroversen sorgte. Wiewohl unbegründet, meint Lenzin, denn das Abstimmungsbüchlein sei schliesslich ein Organ der Regierung, die zurückhaltend agieren müsse. Das allein würde es rechtfertigen, dass der Bundesrat dafür mehr Raum für seine Argumente erhalte...
Bundesrot und aufgeräumt

Gestalterisch hat das Abstimmungsbüchlein des Bundes Staub angesetzt. Das grafische Konzept stammt aus dem Jahr 2003. Zeit für ein Redesign, fand die Bundeskanzlei und richtete einen Wettbewerb aus.

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