Mario Botta baut in Vals luxuriöse Zweitwohnungen am Gegenhang der Therme. Fotos: zVg

Mario Botta baut in Vals

«Mario Botta wird die Therme Vals mit mir um- und weiterbauen.» Das gab Remo Stoffel gestern Abend anlässlich eines Nachtessens im Restaurant «Marsöl» in Chur bekannt.

Er habe schnell entscheiden müssen, denn die Politik habe den Fahrplan durcheinander gebracht. «Nach den ersten Berechnungen war mir klar, dass «Therme – The Resort» nur mit Zweitwohnungen realisiert werden kann». Da aber das Volk die «Zweitwohnungsinitiative» angenommen habe, müsse seine Stoffelpart AG bis zum 31. Dezember über eine Baubewilligung verfügen. «Als erfolgreicher Unternehmer bin ich es gewohnt zu handeln und habe deshalb Mario Botta besucht. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch, denn von seiner grossartigen Arbeit fürs Tschuggen in Arosa her weiss er ja wie wir Walser ticken». Als erstes, so Stoffel, würden die 49 luxuriösen Zweitwohnungen gebaut. Mit dem Verkaufsertrag stelle er ein neues Hotel Therme auf und aus den Grundstücksgewinnsteuern des Ferienwohnungsverkaufs lasse sich dann das versprochene Mehrzweckzentrum realisieren. «Dieses ist eine Knacknuss, weil es sehr gross wird, damit all die Erwartungen der Valser Bevölkerung von einer Indoor-Kletteranlage über eine Schwimmhalle bis zum grossen Plenarsaal für Kongresse und der Musikhalle erfüllt werden.» Da mache er keine Abstriche, denn das Wort eines Walsers zähle.

In der handverlesenen Runde sass auch der Architekt und präsentierte beim Kaffee erste Skizzen. Städtebaulich aufregend ist, dass Botta das Grundmotiv der Anlage, wie sie in den Sechziger Jahren realisiert worden ist, in die Ebene hinunter- und den Gegenhang hinaufzieht. Auf der Wiese werden in drei runden Punkthäusern 53 geräumige Wohnungen für das Personal entstehen. Denn, so Botta, «unsere soziale Aufgabe als Architekten ist es, dass das Personal zufrieden ist und das heisst, dass es gut wohnen kann. Das ist auch der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg von Therme - The Resort». Unmittelbar neben den drei Wohntürmchen greift das Mehrzweckzentrum wie eine Zunge vom Dorf her in das werdende Resort und verbindet so die Welt der Gäste mit der der Einheimischen. Wie eine Brücke führt das Mehrzweckzentrum auch über den Valser Rhein an den Hang, wo mit bester Aussicht auf die Therme und die Abfüllanlage des Valserwassers ein Komplex für die 49 Wohnungen den Hang hinaufkriecht. Das alte Hotel schliesslich lasse sich nicht retten. Es werde abgebrochen und in genau derselben Form wieder aufgebaut, denn wir haben, so der Architekt, «in ersten Kontakten mit dem Bündner Heimatschutz zur Kenntnis genommen, dass jede Intervention abgelehnt werde, die die Leistung des Architekten schmälert, der die alte Kuranlage im letzten Jahrhundert gebaut hat.»

Remo Stoffel erläuterte beim Enzianschnaps das weitere Vorgehen. Am Montagmorgen um 8 Uhr wird der Gemeindevorstand informiert. Im Juni werde die Gemeinde Vals den Zonenplan so revidieren, damit der Hang zum Tomül hinauf bebaut werden könne. Und dann bleibe genügend Zeit, damit die «Instanzen von Gemeinde, Kanton und Bund» die Bewilligungen bis zum 31. Dezember aussprechen könnten. «Dia sind ja», so Stoffel lachend in breitem Walserdialekt, «nid ä so tifig wia wiar Undernämer.»

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Kommentare

zeiter 24.02.2013 22:51
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ZHAW 02.04.2012 09:54
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