Seiten aus «Hochhaus am Triemliplatz – Birmensdorferstrasse 511».

Hommage an ein raues Zuhause

Seit 1966 steht ein kantiges Betonhochhaus am Triemliplatz in Zürich. Das Frühwerk von Esther und Rudolf Guyer muss seit jeher viel Kritik einstecken. Zwei Bewohnerinnen würdigen es nun mit einem Buch.

Esther und Rudolf Guyers Hochhaus am Triemliplatz in Zürich polarisiert wie nur wenige andere Gebäude in der Schweiz. Schon zu seiner Entstehungszeit Mitte der Sechzigerjahre wurde der schroffe Sichtbetonturm von den einen als Meisterwerk gefeiert und von den anderen als Monstrum geschmäht. Wer das Haus nicht mag, darf sich wohl damals wie heute zur Mehrheit zählen. Zwei Bewohnerinnen setzen der Kritik nun eine Hommage in Buchform entgegen. «Die Wertschätzung der Bewohnerinnen steht in einem starken Kontrast zur Perspektive von Medien und Öffentlichkeit», schreibt Architekturjournalistin und Mitherausgeberin Daniela Meyer. Im Hauptteil des 100-seitigen Buchs erhalten Aussenstehende deshalb fotografische Einblicke in einige der 59 erstaunlich hellen und freundlichen Wohnungen hinter den rauen Fassaden – und erfahren, wer hier weshalb und seit wann wohnt. Neben diesem persönlichen Zugang dokumentiert die Publikation das Bauwerk vom Entwurf bis zum Ausführungsprojekt. Anhand der aufbereiteten Originalpläne lässt sich die kluge Grundrissdisposition der flächensparenden Wohnungen nachvollziehen. Historische Bilder zeigen das Haus kurz nach der Fertigstellung und Zeitungsausschnitte geben Aufschluss über die damalige Kontroverse um den Hochhausbau. Auch das Architektenpaar kommt zu Wort. Im Gespräch mit Kunst- und Architekturhistoriker Michael Hanak erklären Esther und Rudolf Guyer, wie sie als Studienabgänger zu dem Auftrag kamen, wie sie das Haus gestalteten und wie sie mit der Kritik an ihrem Frühwerk umgehen. Ob der Betonturm dank des Buchs neue Freundinnen und Befürworter finden wird? Sicher ist: Wer ihn schon vorher mochte, wird ihn nach der Lektüre umso mehr zu schätzen wissen....
Hommage an ein raues Zuhause

Seit 1966 steht ein kantiges Betonhochhaus am Triemliplatz in Zürich. Das Frühwerk von Esther und Rudolf Guyer muss seit jeher viel Kritik einstecken. Zwei Bewohnerinnen würdigen es nun mit einem Buch.

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