Das aufgehängte Haus steht an der Kreuzung der Strassen Kościuszko und Dworcowa in Wrocław (Breslau). Fotos: Werner Huber

Gefahr im Hängehaus

Die Hängekonstruktion ist spektakulär aber nicht mehr sicher: Das aufgehängte Haus in Breslau muss evakuiert werden.

Der ‹Trzonolinowiec› ist eine architektonische und vor allem konstruktive Sehenswürdigkeit im polnischen Wrocław (Breslau). Die einzelnen Decken des zwölfgeschossigen Wohnhauses sind mit Stahlseilen (liny) am ‹Stamm› (trzon) aus Beton abgehängt. Doch nun hat ein technisches Gutachten gezeigt, dass das Gebäude in einem desolaten Zustand ist und evakuiert werden muss.

Die Fassade ist hellgelb-hellblau gestreift, ist aber nicht mehr original.

Das Haus ist ein Entwurf der Architekten Andrzej Skorupa und Jacek Burzyński und wurde zwischen 1961 und 1967 erstellt. Wie die lokale Ausgabe der ‹Gazeta Wyborcza› heute schreibt, war die Konstruktion bei den möglichen Mieterinnen und Mietern zunächst wenig vertrauenserweckend. Deshalb sahen die damaligen Behörden das Haus als idealen Ort für Kulturschaffende. So wohnten darin mehrere bekannte Schauspieler.

Die Seilkonstruktion wurde schon vor bald fünfzig Jahren ummantelt und mit Stahl verstärkt.

1974 musste die Konstruktion verstärkt werden. Man ummantelte die Seile mit Beton, verstärkte das Erdgeschoss mit Stahlpfeilern und ersetzte die Vorhangfassade. Das weitere Schicksal des ‹Trzonolinowiec› ist ungewiss.

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