Das Haus im Matthäusquartier greift die gewerbliche Stimmung des Hinterhofs auf. Fotos: Rasmus Norlander

Ein Statement der Suffizienz

Das Hofhaus von Felippi Wyssen im dichten Basler Matthäusquartier demonstriert, wie man dank präziser Typologie und einfacher konstruktiver Mittel auf wenig Fläche viel Wohnqualität schafft.

Mit rund 400 Menschen pro Hektar zählt das Matthäusquartier in Basel zu den am dichtesten besiedelten Gebieten in der Schweiz. Dass auch hier fleissig verdichtet wird, hängt mit der anhaltenden Wohnungsknappheit am Rheinknie zusammen. Ein besonderes Potenzial bieten dabei die Hinterhöfe der gründerzeittypischen Blockrandbebauung. ###Media_2### ###Media_3### ###Media_4### Wir befinden uns wenige Schritte vom lebendigen Rheinufer entfernt. Vorbei am Vorderhaus, biegen wir um die Ecke in den ruhigen Hof. Als Erstes sticht der schräg gestellte Liftturm ins Auge. Ein Warenlift? Vier Stahlträger an den Ecken sind mit Welleternit ausgefacht. Auch das Gebäude links daneben mutet mit der Metallfassade industriell an. Einzig die Vorhänge auf der Laube weisen auf die Nutzung hin: Das von Felippi Wyssen gebaute Haus funktioniert als Stapelung von zwei mal vier Maisonettewohnungen. Die Dachform prägt das Volumen. Die Reihung polygonaler Tonnendächer schafft eine klare Gliederung und nimmt die gewerbliche Stimmung des Hofs auf. Das setzt sich in der Materialisierung fort: Das Haus ist eine Ode an die Sechskantschraube, den Breitflanschträger, das Drahtgeflecht, an roh belassenes Welleternit und feuerverzinkten Stahl. Auch im Innenraum sind die Oberflächen brut: Sichtbeton, Zementboden, Fichtenholz. Die Details sind unprätentiös, pragmatisch im besten Sinn. Trotz der Direktheit spürt man die Sorgfalt, mit der die Bauteile gefügt wurden. Als Inspiration diente den Architekten die Cité Manifeste von Lacaton & Vassal in Mulhouse. ###Media_5### Das Haus zeugt von Sparsamkeit im Umgang mit Ressourcen – in materieller wie räumlicher Hinsicht: Die 3½-Zimmer-Wohnungen sind mit 61 Quadratmetern Wohnfläche effizient geschnitten. Mit cleveren Kniffen haben die Architekten den Raumverbrauch optimiert: Die Treppe greift in das Küchenmöbel über, der Restraum darunter dient als Re...
Ein Statement der Suffizienz

Das Hofhaus von Felippi Wyssen im dichten Basler Matthäusquartier demonstriert, wie man dank präziser Typologie und einfacher konstruktiver Mittel auf wenig Fläche viel Wohnqualität schafft.

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